Libera Roosa Koskelo zeigte eine überragende Leistung Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Starke Leistung: Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart ziehen durch ein 3:0 in Potsdam ins Viertelfinale der Champions League ein.

Es ist selten, dass im Volleyball schon nach zwei Sätzen ein Erfolg bejubelt werden kann – das Spiel am gestrigen Mittwochabend in der Hauptstadt Brandenburgs war eine Ausnahme. Allianz MTV Stuttgart gewann beim SC Potsdam die ersten beiden Sätze mit 25:19 und 26:24 und sicherten sich damit nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel der Play-offs erneut den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. „Das war unser großes Ziel“, jubelte Sportdirektorin Kim Renkema, „Kompliment an die Mannschaft. Unter den letzten acht Vereinen in Europa zu stehen, ist echt groß – darauf können wir stolz sein!“

Die Taktik funktionierte

Die Ausgangslage war komfortabel für die Stuttgarterinnen, die im Falle einer klaren Niederlage auf den Golden Set hätten hoffen können. Doch so weit ließen sie es nicht kommen. Im ersten Durchgang gaben die Gäste, die am Samstag das letzte Heimspiel der Bundesliga-Hauptrunde gegen den SC Potsdam noch mit 0:3 verloren hatten, den Ton an. Die Annahme war deutlich besser, der Block effektiver. Zudem funktionierte die Taktik, fast ausschließlich auf Antonia Stautz aufzuschlagen. Im Angriff punkteten vor allem Jolien Knollema und Maria Segura Pallerés, Zuspielerin Britt Bongaerts führte gekonnt Regie. Am Ende betrug der Vorsprung sechs Punkte, obwohl Starangreiferin Krystal Rivers überhaupt nicht im Spiel war und nur einen Zähler beisteuerte.

Der SC Potsdam, der auf Diagonalangreiferin Tara Taubner (Rückenbeschwerden) verzichten musste, hätte nun vier Sätze in Serie gewinnen müssen – eine fast unmögliche Aufgabe gegen den Meister. Und trotzdem versuchten die Gastgeberinnen alles, sie lagen auch mit 20:18 in Führung. Doch dann machten die Stuttgarterinnen um ihre überragende Libera Roosa Koskelo drei Punkte in Folge, ehe am Ende Kapitänin Maria Segura Pallerés den zweiten „Matchball“ im zweiten Satz nutzte. Anschließend wollten die Stuttgarterinnen keine unnötigen Kräfte vergeuden, sie beendeten das Spiel mit einem 25:22 im dritten Durchgang.

Krasser Außenseiter im Viertelfinale

Im Viertelfinale der europäischen Königsklasse ist Allianz MTV Stuttgart krasser Außenseiter – es geht gegen Fenerbahce Istanbul, den Tabellenführer der türkischen Liga, der in der Gruppenphase der Champions League den SC Potsdam zweimal klar mit 3:0 bezwungen hat. Das Hinspiel findet am 20. oder 21. Februar in Stuttgart statt, das Rückspiel am 28. Februar (20 Uhr) in der Türkei. Das Problem: Direkt auf die Reise an den Bosporus folgt am 3. März das Pokalfinale in Mannheim – wieder gegen den SC Potsdam.