Stuttgart (uli) - Das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund wird als Hochrisikospiel eingestuft. Mehr Polizeibeamte als sonst werden heute rund 5000 gelb-schwarze Fans aus dem Ruhrpott in Empfang nehmen, damit sich die Ausschreitung vom letzten Gastspiel der Dortmunder im April 2016 nicht wiederholen.

Wenn Schalke 04, Eintracht Frankfurt oder wie heute Borussia Dortmund zu Gast in der Mercedes-Benz-Arena sind, heißt es Alarmstufe Rot bei den VfB-Verantwortlichen und der Polizei. Vor allem mit den Borussia-Fans hatten die Sicherheitskräfte im Abstiegsjahr des schwäbischen Bundesligisten im April 2016 vor dem Spiel üble Erfahrungen gesammelt.

Eine Gruppe von mehreren hundert Dortmund-Anhängern hatten bereits Stunden vor dem Anpfiff den offiziellen Fan-Reisebus in Backnang verlassen und waren mit der S-Bahn weiter in Richtung Cannstatter Bahnhof gefahren. Dort verließen sie den Zug und versuchten, zu den VfB-Anhängern vorzudringen, die sich traditionell vor den Heimspielen auf dem Bahnhofsvorplatz treffen. Da ein üble Massenschlägerei drohte, wurde damals binnen weniger Minuten so ziemlich jeder verfügbarer Cannstatter Polizist zum Bahnhof delegiert. Ein Aufeinandertreffen der Fans wurde verhindert und für rund 300 Borussia-Anhänger endete der Fußball-Ausflug ins Schwabenland in einer Revierzelle. Die Verantwortlichen des VfB Stuttgart zogen Konsequenzen und erteilten den 300 damals festgenommenen Dortmund-Fans bereits im Oktober für das heutige Spiel ein Stadionverbot. Elf davon, die sich besonders aggressiv verhalten hatten, erhielten sogar ein sogenanntes Bereichsbetretungsverbot; das heißt, sie dürfen nicht einmal auf der üblichen Route der Anhänger vom Cannstatter Bahnhof zum Stadion mitziehen.

Für die Partie heute Abend werden fast 60 000 Zuschauer in der bereits seit Wochen ausverkauften Mercedes-Benz-Arena erwartet. Rund 5000 davon sind Dortmunder, die laut Polizei überwiegend mit Bussen und nur vereinzelt mit der Deutschen Bahn anreisen.

Rund um das Stadion ist in den Abendstunden mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Die Polizei empfiehlt, den Bereich bis zum Anpfiff (20.30 Uhr) weiträumig zu umfahren.