Chris Vogel (links) von der SV Cannstatt gegen Maximilian Friederich von der SGW Leimen/Mannheim. Foto: Jens Körner

Die Wasserballer besiegen im letzten Saisonspiel die SGW Leimen/Mannheim mit 29:7. Nach der Feier liegt der Fokus auf dem Pokal und dem Aufstiegsturnier.

Nach dem Abpfiff kannten sie kein Halten mehr: Alle 13 Spieler des Schwimmvereins Cannstatt tummelten sich im Wasser, herzten sich und stimmten die ersten Meisterschaftsgesänge an. „Championes, Championes“, hallte es durch das Mombachbad.

Erstmals seit dem Abstieg vor fünf Jahren können die Zweitligawasserballer des SV Cannstatt wieder einen Meistertitel feiern. Mit einem ungefährdeten 29:7 (6:4, 9:0, 8:2, 6:1)-Heimsieg gegen die SGW Leimen/Mannheim triumphierte der SVC auch im letzten Spiel der Saison. Nun stehen die Sauerwasserstädter uneinholbar an der Tabellenspitze.

Trainer überwältigt

„Das ist der Titel, den wir uns über drei Jahre hinweg verdient haben“, sagte ein völlig überwältigter Lennart Löscher nach Spielende. Es sei „der Lohn für sehr, sehr viel gute Arbeit im Verein“, meinte der SVC-Kapitän und Spielertrainer.

Welch große Fortschritte die Cannstatter in der aktuellen Spielzeit gemacht haben, zeigte sich einmal mehr im Spiel gegen die Leimener. Einzig das erste Viertel kam einem Schlagabtausch auf Augenhöhe gleich, ansonsten dominierte der SVC.

Die Gäste aus der Kurpfalz starteten stark in die Partie, gingen nach drei Minuten sogar in Führung. Den Hausherren fiel darauf zunächst keine Antwort ein – erst Christian Vogel beendete die Cannstatter Torflaute. Danach übernahm der Schwimmverein endgültig das Zepter, überzeugte mit kunstvoll herausgespielten Kontern und konsequenter Abwehrarbeit. Und das, obwohl Lennart Löscher lange nicht aus den Vollen schöpfen konnte: Nachdem neun Spieler urlaubs- oder verletzungsbedingt abgesagt hatten, musste der Spielertrainer improvisieren und sich mit Spielern aus der zweiten Mannschaft sowie den Jugendteams behelfen.

Ordentliche Trefferquote

Dafür schienen im letzten Spiel der Saison selbst einstige Schwächen vergessen: Die Trefferquote in Überzahl war mit 57 Prozent ordentlich, die Effizienz im Abschluss deutlich besser als zu Beginn der Spielzeit. Erst gegen Ende der Partie schlichen sich bei den Gastgebern alte Ungenauigkeiten ein – aber da war das Spiel längst entschieden.

„Mannheim ist ein Gegner, mit dem man rechnen muss. Aber wir waren heute super fokussiert, haben den Gästen nicht den Hauch einer Chance gelassen“, resümierte Lennart Löscher, dessen Blick nach der Meisterschaftsfeier nun wieder nach vorn geht. Denn noch ist die Saison für die Cannstatter nicht beendet.

Da wäre zum einen der Traum vom Double, den sich der SVC am ersten Juliwochenende erfüllen möchte. Dann wird in Fulda der Süddeutsche Pokal ausgespielt, die Cannstatter treffen im Halbfinale auf Dauerrivale München.

Austragungsort des Aufstiegsturniers noch unklar

Das größere Ziel aber ist der Wiederaufstieg in die Bundesliga, für den sich der SVC gegen die Zweitligameister aus West, Ost und Nord sowie gegen die Abstiegskandidaten aus dem Oberhaus durchsetzen muss. Wann und wo das Aufstiegsturnier ausgetragen wird, steht noch nicht fest. Umso wichtiger sei es, die Mannschaft nun fit zu halten, meint Löscher.

Und so war am Wochenende bei aller Feierlaune auch eine Portion Anspannung zu spüren. Wenn es nach dem Schwimmverein Cannstatt geht, ist der Höhepunkt der Saison noch nicht erreicht.

Für den SV Cannstatt waren im Einsatz: Anastasios Bitsos (im Tor), Tim Hornuf (5 Tore), Evan Müller (1), Miles Müller (2), Lennart Löscher (3), Tim Kraut (2), Patrick Lars Färber (1), Veljko Stanimirovic (6), Vanja Momirski, Mike Troll (3), Julian Thran, Fabio de Marco (1), Christian Vogel (5).