Hochgebirgsstimmung inmitten der Weinberge: Die Alphornbläser des Musikvereins Hofen Foto: Albers - Albers

Am Wochenende luden Mühlhausens Weinbauern zu den zehnten Steillagentagen ein. Bei Themenführungen und an Infoständen erfuhren die Gäste alles über den Weinbau und genossen Alphornklänge.

MühlhausenAm Samstag und Sonntag fanden in den Mühlhausener Weinbergen direkt am Neckar zum zehnten Mal die Stuttgarter Steillagentage statt. Unter den Klängen der Alphornbläser des Musikvereins Hofen eröffneten Mühlhausens Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann, Weinvogt Andreas Zaiß sowie Friedlinde Gurr-Hirsch, die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, am Samstagmittag das Fest mit Trinksprüchen und einem Glas Wein. In ihren Reden erinnerten sie daran, dass die Stuttgarter Steillagentage neben dem unterhaltenden Teil auch eine Veranstaltung ist, die informieren will. So erfuhren die zahlreichen Besucherinnen und Besucher an einem Informationsstand, mit welchem großen Aufwand und mit welchen immensen Kosten die Erhaltung und die Pflege der Steillagen verbunden sind. Bei einer geführten Themenwanderung durch die Weinberge konnten die Gäste zudem mehr über Rebsorten wie Spätburgunder oder Lemberger, die Produktion sowie den Prozess der Weingewinnung und die Vorteile der besonderen Lage erfahren. Wer mochte, bestieg anschließend selbst die steilen „Weinberg-Stäffele“ und genoss – oben dann angekommen – den Blick über Weinreben und das Stuttgarter Neckartal.

Die Mühlhäuser Weinreben werden sowohl von Freizeitgärtnern als auch von Haupterwerbsbetrieben bewirtschaftet. Der von ihnen produzierte Wein konnte bei den Stuttgarter Steillagentagen entweder an den verschiedenen Verkostungszelten oder inmitten von Weinbergen in einem der malerischen „Wengerterhäusle“ probiert werden. Die Mühlhäuser Gastronomiebetriebe kümmerten sich um das leibliche Wohl der Besucher. So säumten dieses Wochenende wieder zahlreiche Zelte und etliche Biertische das Neckarufer. Vom warmen Zwiebelkuchen, Steak, Gyros im Brötchen bis hin zum Eis, Kaffee und Kuchen sowie Fitnesssalaten war das Angebot sehr vielseitig und auch international.

Das Rahmenprogramm der Stuttgarter Steillagentage lud beispielsweise zur Rundfahrt mit dem Planwagen, zu einem Glas Sekt mit Live-Musik der Alphornbläser oder zu beleuchteten Weinbergen am Abend ein. Diese sorgten den restlichen Nachmittag für gute Stimmung auf dem weitläufigen Gelände. Gurr-Hirsch betonte in ihrer Eingangsrede, dass die Stadt Stuttgart auch in Zukunft dieses besondere Biotop mit Zuschüssen unterstützen wird und zu dessen Erhaltung beitragen will. So erhält der Verein der Weinbauern Mülhausen Mittel, um die kostenintensive Restauration der Trockenmauern zu finanzieren. Außerdem befinden sich die Weinbauern im ständigen Gespräch mit Entscheidungsträgern der Politik und Wirtschaft, um eine Lösung für die immer größer werdende Konkurrenzsituation gegenüber den maschinell produzierenden Weinbauern zu finden.

Das Bewusstsein der Stuttgarter auf die heimischen Weine und ihre Qualitäten zu lenken und die Leidenschaft für den Erhalt der Kulturlandschaft in Mühlhausen verbindet alle Mitglieder des Vereins Weinbauern Stuttgart-Mühlhausen und nach diesem Wochenende wohl auch die meisten der Besucher der Stuttgarter Steillagentage.