Sommerlesetipps Die besten Bücher für den Urlaub
Ein Land geht unter, Lebensentwürfe verfallen – intim und sprachmächtig erzählt Lutz Seiler in „Stern 111“ (Suhrkamp, 24 Euro) von Carl Bischoff, dessen gut situierte Eltern 1989 abrupt von Thüringen in den Westen ausreisen. Der gescheiterte Student bleibt allein zurück und entflieht seiner Erstarrung gen Ostberlin. In der Hausbesetzerszene der verschwindenden DDR taucht er tief ein in ein ihm unbekanntes Leben, das in Seilers kunstvoll gesetzten Worten mit allen Sinnen fühlbar wird – genau wie der Riss, der bleibt. Wer es vergnüglicher mag, ist beim britischen Satiriker Terry Pratchett gut aufgehoben. Er hat alle Mythen geplündert, um Defizite der Menschheit humoristisch offenzulegen. In „Einfach göttlich“ (Goldmann, 10 Euro) beschreibt er die Mechanik der Religion in Sätzen wie diesem: „Schuld war das Schmiermittel, in dem sich die Räder der Autorität drehten.“ ha (Foto: Verlag)
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