Lesetipps Unsere Lieblingsbücher des Monats
Quentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood. Roman. Aus dem Englischen von Stephan Kleiner und Thomas Melle. Kiepenheuer & Witsch, 416 Seiten, 25 Euro. Tarantinos vor zwei Jahren erschienener Film „Once upon a Time in Hollywood“, auf dem sein Romandebüt basiert, ist die Liebeserklärung an eine Gegenwelt, die sich vor dem Hintergrund der gegenwärtigen pandemischen Kinodämmerung noch viel sentimentaler und märchenhafter ausnimmt. Auf den ersten Blick erscheint, was er nun als Autor vorlegt, wie eine wilde Mischung aus Drehbuch, Bonusmaterial, Anekdotensammlung, einigermaßen zusammengehalten von einem Erzähler, der sich mit Kommentaren, Regieanweisungen nicht zurückhält und überhaupt viele problematische Gemeinsamkeiten mit seinen Figuren zu teilen scheint. Das Verrückte ist nur, dass ausgerechnet dieser entfesselte enzyklopädische Furor aus B-Pictures, Fernsehschund und Retroplunder eines der ursprünglichsten Anliegen der Gattung Roman weiterführt: das Schleifen der Grenzen zwischen Kunst und Wirklichkeit, die Romantisierung der Welt. (Foto: Verlag)
Bild von