Lese-Tipps Die zehn wichtigsten Bücher des Frühjahrs
Christian Kracht: Eurotrash. Roman. Kiepenheuer und Witsch. 304 Seiten, 22 Euro. Mitte der 90er Jahre hat der Autor Christian Kracht mit seinem Roman „Faserland“ Litergeschichte geschrieben, einer trunkenen Stafette durch allerlei gut angezogene Milieus zwischen Sylt und Zürich, die zugleich eine Art Urknall der deutschsprachigen Popliteratur war. Nun geht die Reise weiter, diesmal an der Seite der über 80-jährigen Mutter. Das seltsame Paar kommt durch obskure Kommunen, Gletscherhöhen und Abgründe der Erinnerung. Und so biografisch und beklemmend bekenntnishaft diese Fahrt beginnt, so weit reicht sie gleichzeitig hinein in die Gegenwelt der Literatur, ohne die die Wirklichkeit sich nicht ertragen ließe. „Eurotrash“ ist vielleicht Krachts persönlichster Roman und zugleich sein objektivster. War „Faserland“ ein exemplarisches Zeitbild, ist dieser literarische Übergangsritus von Tod zu ewigem Leben schon jetzt ein Klassiker – ein Buch, wie es nur alle zweieinhalb Jahrzehnte erscheint. (Foto: Verlag)
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