Foto: Universal Pictures Quelle: Unbekannt

Von Alexander Maier

Esslingen - Wer jung ist, hat viele Träume. Manche werden wahr, andere bleiben unerfüllt, auch wenn sie es verdient hätten, Realität zu werden. So ist das eben mit dem Leben. Viele nehmen es, wie es kommt, andere hadern mit ihrem Schicksal. In welch verhängnisvollen Teufelskreis man dann geraten kann, zeigt der US-Dramatiker August Wilson in seinem Theaterstück „Fences“. Hollywood-Star Denzel Washington hat Wilsons Werk verfilmt. So entstand ein bewegendes Kinodrama, das den Zuschauer mit einer zu Herzen gehenden Geschichte konfrontiert und ihn auch über das eigene Leben nachdenken lässt. Bei Universal Pictures ist „Fences“ auf DVD und Blu-Ray erschienen.

Troy (Denzel Washington) war in jungen Jahren ein vielversprechender Baseballspieler - dass er es trotzdem nicht nach ganz oben geschafft hat, ist für ihn nur seiner schwarzen Hautfarbe geschuldet. Nun arbeitet er als Müllmann im Pittsburgh der 50er-Jahre. Eigentlich ist Troy ein liebenswerter Kerl, doch die Unzufriedenheit nagt an ihm. Trost sucht er im Alkohol - und in einer Affäre. Troys Ehefrau Rose (Viola Davis) liebt seine guten Seiten - und sie erträgt seine unguten, soweit sie es nur kann. Dagegen leidet ihr gemeinsamer Sohn Cory (Jovan Adepo) schwer unter der Lieblosigkeit seines Vaters. Cory hat das Zeug zum Footballstar, doch sein Vater tut alles, um ihm eine Karriere zu vermiesen. Angeblich will Troy seinem Jungen eine ähnliche Enttäuschung ersparen - der Teenager vermutet jedoch, sein Vater sei eifersüchtig und gönne ihm nicht den sportlichen Erfolg, der ihm selbst versagt blieb. So gerät die Familie mehr und mehr in Schieflage, zumal Troys Affäre nicht folgenlos bleibt ...

„Fences“ gehört zu einem zehnteiligen Zyklus, in dem August Wilson afroamerikanische Erfahrungen im Pittsburgh des 20. Jahrhunderts verarbeitet hat. Die Geschichte von Troy und seiner Familie führt auf eindrucksvolle Weise vor Augen, was es heißt, wenn Menschen ihre Möglichkeiten nicht ausspielen dürfen, weil die Umstände sie daran hindern. Und wie leicht man in die Falle tappen kann und das, was einem selbst ein Leben lang auf der Seele lastet, auch anderen aufbürdet. „Fences“ war für vier Oscars nominiert. Der Academy Award für Viola Davis ist verdient - dass Denzel Washington als Regisseur und Hauptdarsteller leer ausging, ist nur schwer nachzuvollziehen.