Stuttgart - Was für ein Wochenende für das Regionalliga-Tischtennis-Team des DJK Sportbund Stuttgart: Nach dem 5:9 gegen den Meisterschaftsfavoriten TSG Kaiserslautern bäumte sich die Mannschaft am Tag darauf zu einer Energieleistung auf und holte sich mit dem 8:8 bei der Spvgg Gröningen-Satteldorf einen wichtigen Punkt. Damit steht das Team aus dem Stuttgarter Osten mit 3:5-Punkten im hinteren Mittelfeld der Tabelle. Nun folgt eine vierwöchige Spielpause.

„Der Punkt ist wichtig für die Moral“, lautete nach über sieben Stunden Tischtennis in zwei Spielen am Wochenende die Meinung im Team des Sportbund Stuttgart. Und tatsächlich bewegte sich die Stimmung im Spielverlauf jeweils zwischen Hoffen und Bangen. Vor dem Heimspiel gegen das Top-Team Kaiserslautern (das tags darauf auch gegen Mitfavorit Kornwestheim 9:6 gewann) hofften die Gastgeber auf einzelne Punkte. Doch mit einer riskanten Doppel-Aufstellung gelang sofort die 2:1-Führung. Dauud Cheaib/Gabriel Gaa (gegen Horshkov/Martin) und Sven Happek/Jonas Becker (Marinkovic/Witkowski) siegten jeweils hauchdünn in fünf Sätzen. Sven Happek (über Marinkovic) und Carlos Dettling (im Duell der 14-Jährigen gegen Martin) gelangen blitzsaubere Dreisatzsiege, so dass nach zwei Stunden ein nie für möglich gehaltener 4:4-Zwischenstand zu verzeichnen war.

Als dann Dauud Cheaib nach 2:0-Führung und 2:2-Ausgleich mit 11:7 im 5. Satz gegen Sathiyan Gnanasekaran gewann - der Inder gewann vor Wochenfrist die Belgium Open und steht auf Platz 113 der Weltrangliste - stand die Sporthalle Nord und ihre 100 Zuschauer endgültig Kopf. Die beiden Athleten lieferten sich einen Kampf auf Biegen und Brechen mit teilweise endlosen hochklassigen Ballwechseln. Für Cheaib vielleicht das Spiel seines Lebens, das er nach siegreichem Ende gebührend feierte. Erneuter Ausgleich zum 5:5 - doch danach dominierte nur noch Kaiserslautern, das einfach auf allen Positionen top besetzt waren. Da konnten auch Abwehrstratege Dennis Wiese mit zwei starken Auftritten (jeweils 1:3 Sätze) sowie Jonas Becker und Gabriel Gaa in ihren Einzeln schlussendlich nichts ausrichten. Die Gäste aus Rheinland-Pfalz siegten am Ende verdient mit 5:9, das Sportbund-Team hatte alles gegeben.

Alles gegeben, und dennoch galt es, 17 Stunden später erneut topfit an die Tische zu gehen. Im Hohenloischen, bei der Spvgg Gröningen-Satteldorf, wartete erneut ein heißer Tanz auf die sechs Stuttgarter. Der Aufsteiger hatte bis dahin mit unerwarteten 4:2-Punkten geglänzt und hoffte angesichts der personellen Schwächung des Sportbunds (ohne Dennis Wiese und Alexander Frank) auf erneut Zählbares. Von Beginn an schenkten sich beide Mannschaften vor über 100 Zuschauern nichts, die Partie wogte hin und her. Erneut ging die Doppel-Taktik des Sportbunds auf, nachdem Dauud Cheaib/Gabriel Gaa (gegen Mangold/Alvanidis) und Sven Happek/Michael Marte (gegen Henninger/Rapp) klar 3:0 gesiegt hatten. Auf Gästeseite glänzten im Anschluss besonders Dauud Cheaib auf einer Euphorie-Welle (jeweils 3:1 gegen Bärwald und Stephan - „mein erster Sieg gegen ihn nach zig Duellen“) und Jonas Becker, der im mittleren Paarkreuz eine bärenstarke kämpferische Leistung ablieferte. Seinem 3:1 gegen Henninger (nach 0:1 und 4:9!) folgte ein souveränes 3:0 gegen Mangold. „Da führten wir 6:4 und die Chance auf einen Sieg war da“, blickte Mannschaftsführer Thomas Walter zurück.

Doch die Gastgeber kämpften mit dem Publikum im Rücken unverdrossen weiter. Und so gelangen nur noch den Stuttgartern Gabriel Gaa und Ersatzspieler Michael Marte hart erkämpfte Fünf-Satz-Siege über Alvanidis. Im Schluss-Doppel glichen schließlich Stephan/Bärwald mit einem 3:1-Sieg über Cheaib/Gaa zum 8:8-Endergebnis aus. „Am Ende mussten wir mit diesem Ergebnis zufrieden sein“, gab Walter unumwunden angesichts von 31:27-Sätzen für die Gastgeber zu.

Nun folgt eine vierwöchige Pause, bevor es am 29. Oktober für den DJK Sportbund Stuttgart zum TTC Kerpen-Illingen gehen wird. Dann heißt es, weitere Zähler im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga zu sammeln. Spitzenspieler Dauud Cheaib abschließend: „Das muss jetzt unser Ziel sein.“ Thomas Walter