Bad Cannstatt - Der Abwärtstrend setzt sich fort: Die Korbjäger von Rot-Weiß Stuttgart verloren auch das Kellerduell der Regionalliga Baden-Württemberg zu Hause gegen die BSG Basket Ludwigsburg mit 74:83. Für das Team von Trainer Christopher Ferguson war es die sechste Niederlage nacheinander.

Von Torsten Streib

Obwohl erst sieben von 26 Spieltagen absolviert sind, zeichnet sich bereits ab, dass es für die Basketballer aus Cannstatt in dieser Runde einzig und allein ums Überleben, sprich den Klassenerhalt, gehen wird. Qualität, Talent und dementsprechend Potenzial stecken sicherlich in der Mannschaft. All diese Fähigkeiten reichen aber nicht aus, wenn es der Mannschaft an Größe fehlt, und zwar an körperlicher Größe. Die „Riesen“ sind bei Rot-Weißen nicht vorhanden, um in der Offensive einfache Körbe zu erzielen und in der Defensive verstärkt Rebounds abzufischen. So sieht es auch Coach Christopher Ferguson. „Zwei, drei Viertel halten wir gut mit, müssen aber einen enormen Aufwand betreiben, um Körbe zu erzielen. Dann geht uns die Kraft aus. Mit einem körperlich robusten und hoch gewachsenen Akteur würden wir einfacher zu Punkten kommen und erfolgreicher sein“, ist sich der US-Amerikaner sicher. Doch solch ein Spieler würde Geld kosten und „Rot-Weiß gibt keines aus“, bedauert der Coach. Dementsprechend sieht er schwere Zeiten auf sein Team zukommen. „Bei vier Absteigern wird es eng, den Abstieg zu vermeiden, wenn wir im Winter nicht noch an Größe zulegen.“

Im gestrigen Kellerduell empfingen die Rot-Weißen den Tabellennachbarn Ludwigsburg, der bislang ebenfalls nur einen Sieg landen konnte. Doch Ludwigsburg hat eben angesprochene Riesen, im speziellen Eyke Prahst. Dieser war von den teilweise um mehrere Köpfe kleineren Rot-Weiß-Akteuren zu keiner Zeit, in den Griff zu bekommen und der absolute Herr unter den Körben. Darüber hinaus für einen „Riesen“ auch extrem treffsicher von der Freiwurf-Linie aus. Mit 28 Punkten war er der Mann des Spiels und ausschlaggebend für den 83:74-Erfolg seiner Ludwigsburger.

Das Ergebnis hört sich knapp an, war es letztlich auch. Darauf deutete zur Pause jedoch überhaupt nichts hin. Rot-Weiß spielte zwei Viertel lang unterirdisch, die Akteure versuchten es zu häufig mit Einzelaktionen und fabrizierten zu viele, einfache Fehlwürfe. Die Gäste hingegen waren konsequent und führten nach 20 Minuten mit 27 Punkten (52:25). „Das war einfach nur schlecht, was wir in dieser Phase gespielt haben“, ärgerte sich Ferguson. Die Partie schien entschieden, doch die Gastgeber gaben nicht auf und kämpften sich überraschendweise zurück. Vor dem letzten Viertel betrug der Rückstand nur noch vier Punkte (59:63). Die Gäste waren nervös und ihr Trainer wurde nach einem Disput mit den Schiedsrichtern gar auf die Tribüne verbannt. Doch näher als drei Punkte kamen die Rot-Weißen nicht heran. „Der läuferische Aufwand war zu hoch, so fehlte uns gegen Ende wieder einmal die Kraft.“

Rot-Weiß Stuttgart: Alexander Feldberg (20), Cyril Da Silva (16/1), Daniel Wetlesen (11), Colin Anwender (12/1) Boris Motsa (3/1), Cristian Florea (3/1), Achim Jesser, Enes Simsek (1), Simon Brisedou (6), , David Mvuyekure (2), Japhet Mahari, Jonathan Tunga Nkanga.