Crailsheim ist zwar Aufsteiger in die Regionalliga, gehört aber nach den zwei überzeugenden Auftaktsiegen und dem breiten und qualitativ sehr guten Kader zu den absoluten Aspiranten für den Aufstieg. Hier sieht man vor allem, was Geld auch im Basketball alles bewegen kann. Denn der eine oder andere Spieler, der jetzt im Aufgebot der Crailsheimer zu finden war, hatte auch im Try Out der Red Heat sein Können unter Beweis gestellt. Aber die finanziellen Forderungen dieser Spieler kann der Verein aus Bad Cannstatt noch lange nicht erfüllen. Doch, dass Geld nicht das alleinige Indiz ist, zeigten die Hausherren in der ersten Halbzeit eindrucksvoll. Diesmal konnte auch Simon Brisedou erstmals ins Geschehen eingreifen und mit einem nahezu perfekten ersten Viertel starteten die Rot-Weißen wie die Feuerwehr. 28:21 zeigte die Anzeigetafel und die Fans rieben sich verwundert die Augen, ob der körperlichen Überlegenheit der Gäste unter dem Korb, die den Hausherren aber überhaupt nichts auszumachen schien. Das sollte sich aber über die gesamte Spielzeit gesehen jedoch noch ändern. Der Hauptakteur der Gäste, Karl Moore, konnte sich immer mehr durchsetzen und war am Ende zu viel für die Verteidigung der Rot-Weißen. Die Leistung der Mannschaft von Coach Ferguson war aber eine ausgezeichnete. Vor allem der wieder genesene Colin Anwender und der „Neue“ Brsiedou wirbelten offensiv auf dem Flügel den Gegner ein ums andere Mal durcheinander. Auch unter dem Korb hielten die Großen der Red Heat, allen voran Mario Latson und Ola Adeboyeku, nach Kräften dagegen, so dass die Partie über weite Strecken ausgeglichen gestaltet wurde. Jedoch kostete eine kurze Schwächephase im dritten Viertel den möglichen Sieg. In nur fünf Minuten konnten sich die Crailsheimer um zehn Punkte absetzen und sollten diesen Vorsprung nicht mehr abgeben. Am Ende haben die Hausherren dann noch versucht, über Freiwürfe das Spiel zu drehen, aber die wirklich sehr guten Merlins aus Crailsheim spielten das Spiel souverän zu Ende. Am Ende gewannen die Gäste sogar mit 100:87.

Als Fazit bleibt, dass die Mannschaft trotz zweier Niederlagen in Folge, sich in einer guten Verfassung präsentierte. Wenn es nun noch gelingt, diese gute Leistung über 40 Minuten konstant zu spielen, dürften noch einige Top-Teams in der heimischen Halle unter die Räder kommen. Am kommenden Samstag, 19.30 Uhr, geht es zur BG Remseck, die man zuletzt in einem Testspiel noch hat schlagen können. Coach und Mannschaft werden wie immer sehr gut vorbereitet sein und aufgrund der Entfernung sicherlich auch mit großer Unterstützung zum Tabellenschlusslicht fahren. Aber auf die leichte Schulter nehmen werden die Cannstatter den Gegner sicher nicht, denn das Testspiel wurde nur durch eine Leistungsexplosion in den letzten zwei Minuten gewonnen.

Rot-Weiß Stuttgart: Colin Anwender (28 Punkte/3 Dreier), Ola Adeboyeku (12), Mario Latson (12), Simon Brisedou (10/2), Cyril da Silva (8), Alexander Feldberg (8), Cristian Florea (7/1), Jonathan Tunga (2), Enes Simsek, Boris Motsa, Emanuel Andoe, David Mvuyekure. Enrico Laue