2. Bundesliga Saison 2016/2017 
Hintere Reihe v. li.: Stephen Sama, Christian Gentner, Toni Sunjic, Simon Terodde, Boris Tashchy, Marcin Kaminski, Timo Baumgartl, Anto Grgic.
Mittlere Reihe v. li.: Maskottchen Fritzle, Kevin Großkreutz, Jan Kliment, Philip Heise, Matthias Schiffers (Athletik-Trainer), Marco Langner (Torwart-Trainer), Remy Reijnierse (Co-Trainer), Jos Luhukay (Chef-Trainer).
Vordere Reihe v. li.: Alexandru Maxim, Jean Zimmer, Emiliano Insua, Jens Grahl, Mitchell Langerak, Benjamin Uphoff, Marvin Wanitzek, Mart Ristl, Matthias Zimmermann. Foto: VFB Stuttgart Mannschaftsfoto/ Foto Herbert Rudel

Von Sigor Paesler

Stuttgart – Anto Grgic kam gerade rechtzeitig in Stuttgart an, um noch aufs Mannschaftsbild des neuen VfB-Teams zu kommen. Zum offiziellen Foto-Termin traten Filip Kostic und Serey Dié dagegen gar nicht mehr an, obwohl sie noch zum VfB-Kader gehören. Der Umbau beim Fußball-Zweitligisten ist noch nicht abgeschlossen, schreitet aber voran.

Im Gegensatz zu Sékou Sanogo, dessen Wechsel von den Young Boys Bern zum VfB Stuttgart vergangene Woche scheiterte, ging bei Grgic alles glatt. Der 19-Jährige kommt vom FC Zürich und unterschrieb einen Vertrag bis zum Juni 2020. Der Schweizer mit kroatischen Wurzeln ist ein zentraler, offensiver Mittelfeldspieler, gilt als eines der größten Talente der Schweiz und fußballerisch wie mental für seine Alter sehr weit. Den Stuttgartern kam zugute, dass sie schon länger in Kontakt mit dem Schweizer U-21-Nationalspieler standen und er nach dem Abstieg der Züricher wechseln wollte. Es ist eine Investition in die Zukunft.

„Ich freue mich sehr, hier zu sein. Der VfB ist ein Verein mit einer großen Tradition und vielen Fans. Ich hoffe, dass ich mich im deutschen Fußball schnell zurechtfinden und meinen Teil dazu beitragen kann, dass wir unsere Ziele erreichen“, erklärte Grgic.

Der neue Sportvorstand Jan Schindelmeiser wird in einer Pressemitteilung der Stuttgarter so zitiert: „Der VfB hat Anto Grgic über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr beobachtet und früh Kontakt zu ihm aufgebaut. Wir bekommen einen entwicklungsfähigen zentralen Mittelfeldspieler, der uns zukünftig viel Freude bereiten kann.“

Schindelmeiser, der seinen Job in dieser Woche angetreten hat, wird sich am Donnerstag erstmals persönlich in Stuttgart äußern und dann auch erklären, wie er sich die weitere Kaderplanung beim VfB vorstellt. Klar erscheint, dass nach dem gescheiterten Transfer von Sanogo und dem wahrscheinlichen Abgang des ohnehin noch verletzen Dié die Suche für das defensive Mittelfeld weitergeht. Auch Abwehr und Angriff sollen noch verstärkt werden.

Das Gerüst der neuen Mannschaft jedoch steht: Um eine Achse von Mitchell Langerak über Timo Baumgartl und Kevin Großkreutz, Christian Gentner und Alexandru Maxim bis zu Simon Terodde sollen die anderen Spieler postiert werden. Vor allem Sturm-Zugang Terodde hat in den bisherigen Testspielen mit Toren überzeugt.

Während bei Kostic nur noch offen ist, wohin er wechselt und wie hoch die Transfereinnahmen sein werden, stehen hinter der Zukunft der Verteidiger Florian Klein, Emiliano Insua und Toni Sunjic noch Fragezeichen. Bei Linksverteidiger Insua dürfte die Wechselwahrscheinlichkeit am größten sein, sein Ex-Verein Sporting Lissabon hat Interesse. Der Österreicher Klein, der am Donnerstag vom Nationalmannschafts-Sonderurlaub zurückkehrt, wird dagegen eher bleiben. Auch weil er sich unter Trainer Jos Luhukay eine neue Chance erhofft und er sich mit seiner Familie in Esslingen wohlfühlt. Sunjic posierte zumindest für das Mannschaftsfoto – was aber nichts heißen muss.