Neuzugang Hajime Hosogai (links) und der aufstiegserfahrene Trainer Jos Luhukay sind Hoffnungsträger beim VfB. Ob die Mannschaft für die sofortige Rückkehr in die Bundesliga stark genug ist, ist aber die große Frage. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Pro
Von Sigor Paesler  
Der Weg zurück wird holprig. Es wird Rückschläge geben. Aber am Ende der Saison wird mehr Erleichterung als Euphorie darüber herrschen, dass der VfB den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft hat. Man werde die Lehren aus den vergangenen Jahren ziehen und mit Demut den Neustart im Oberhaus angehen, wird es aus dem Clubzentrum heißen. Dennoch werden sich Trainer Jos Luhukay und die Mannschaft ein bisschen feiern lassen.

Noch ist der Kader nicht aufstiegsreif. Aber bis zum Schließen des Transferfensters am 31. August wird der Verein noch einige der eingenommenen Millionen investieren. Und auch im kommenden Winter wird die Kasse noch gut genug gefüllt sein, um gezielt nachbessern zu können.

Noch ist der Kader nicht aufstiegsreif. Aber bisher hat der Verein auf dem Transfermarkt klug gehandelt. Wichtige Spieler wurden gehalten. Wer gehen wollte, wurde nicht aufgehalten. Die VfB-Verantwortlichen reagierten alles andere als panisch, wie man an den Fällen Roy Beerens und Sekou Sanogo erkennen konnte, als sie sich keine unsinnigen Bedingungen diktieren und die Transfers lieber platzen ließen. Auf der anderen Seite wurden etwa in Simon Terodde und Hajime Hosogai Spieler verpflichtet, die wahrscheinlich wirklich weiterhelfen und ins Mannschaftsgefüge passen. Nicht zuletzt ist das Engagement des (aufstiegs-)erfahrenen Luhukay zwar keine Garantie, aber war eine gute Entscheidung.

Auch die Fans werden Geduld brauchen und dürfen diese durch einen möglichen Fehlstart nicht zu früh verlieren. Am Ende wird der VfB für sein Potenzial, sein Umfeld, seine Besonnenheit und endlich einmal richtigen Entscheidungen belohnt werden.

Contra

Von Hannes Kern

Schön wär’s, wenn der VfB wieder aufsteigen würde. Aber rein objektiv sprechen einige Faktoren dagegen. Zum einen ist der personelle Aderlass größer als erwartet. Einige Stützen der Mannschaft wie Mitchel Langerak, Christian Gentner und Alexandru Maxim sind zwar geblieben, aber ansonsten ist die Mannschaft mehr oder weniger runderneuert und alles andere als eingespielt.

Die große Frage ist: Gelingt es dem VfB bis zum Transferschluss am 31. August noch, sich wesentlich zu verstärken? Die Notwendigkeit haben sowohl Trainer Jos Luhukay als auch Sportvorstand Jan Schindelmeiser betont. Offensichtlich besteht auf den Außenpositionen, im Angriff und im Mittelfeld der größte Handlungsbedarf. Sollten die notwendigen Transfers gelingen, ist dies noch lange keine Garantie für den angestrebten direkten Wiederaufstieg. Denn die Mannschaft muss sich erst finden und wird eine gewisse Zeit benötigen, sich einzuspielen.

Eine andere große Frage ist, wie die Spieler mit der großen Erwartungshaltung der Öffentlichkeit und des Vereins klarkommen. Der Druck ist fast so groß wie in der vergangenen Saison im Abstiegskampf. Mitentscheidend wird sein, wie der VfB aus den Startlöchern kommt. Bei einem holprigen Start könnte die Mission Wiederaufstieg schnell ins Stocken geraten.

Abzuwarten bleibt auch, wie schnell der VfB mit der Spielweise in der 2. Bundesliga klarkommt. Und nicht zuletzt ist die Konkurrenz riesengroß. Zwei Drittel der Liga spielte schon im Oberhaus und hat es nicht geschafft, den Weg wieder zurückzufinden.

Vielleicht wäre es zielführender, der VfB würde sich erst einmal konsolidieren. Das beginnt schon bei der Vereinsführung.