Bad Cannstatt - Die Handballerinnen der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See sind erfolgreich in die Landesliga-Saison 2016/2017 gestartet. Gegen die favorisierten Gäste des SV Remshalden wuchs die Mannschaft trotz enormer Personalsorgen über sich hinaus, zeigte eine überragende Mannschaftsleistung und siegte mit 34:27 (19:19).

Vor der Partie standen die Vorzeichen alles andere als optimal. Aus verschiedenen Gründen standen beiden Trainern Wagner/Behrens insgesamt sechs Spielerinnen aus dem aktuellen Kader nicht zur Verfügung. Dennoch wollten die „übriggebliebenen“ HSG-Damen ihren Fans zum Auftakt einen Sieg schenken. Zu Beginn gestaltete sich die Begegnung, die von der ersten Minute an ein enormes Tempo aufwies, ausgeglichen. Nach gerade einmal elf Minuten stand es bereits 7:7. Die offensive Abwehrformation der Gäste stellte die HSG aber immer wieder vor große Probleme. Fehlende Laufbereitschaft und ein mangelhafter Zug zum Tor führten dazu, dass Remshalden zur Mitte der ersten Hälfte erstmals mit 9:7 in Führung gehen konnte. Nach gut 20 Minuten folgte dann der nächste Schockmoment. Die bis dahin auffälligste Spielerin der HSG, Anne Burmeister, verletzte sich bei einer Angriffsaktion am Knie und konnte fortan nicht mehr eingesetzt werden. Dennoch blieb man auf Seiten der HSG ruhig und versuchte, das Team in einer Auszeit neu einzustellen. Der Ausfall von Burmeister wurde zur Initialzündung. Man konnte erkennen, dass jede Einzelne nun erkannt hatte, worum es geht. Deutlich mehr Dynamik, ein unbändiger Wille und eine geschlossene Mannschaftsleistung hielten die HSG-Damen in der Partie. Im Angriff fand man nun immer wieder die Lücken und so konnte man nach 25 Minuten erstmals mit drei Toren (16:13) in Führung gehen. In der Abwehr hatte das Team nach wie vor Abstimmungsprobleme und drei leichte Fehler im Angriff wurden von den Gästen eiskalt ausgenutzt und so stand es zur Pause doch nur 19:19.

Wagner/Behrens nutzten die Halbzeitpause, um mit ihrem Team die wesentlichen Knackpunkte zu besprechen, die in der zweiten Hälfte verbessert werden mussten. Neben klaren Anweisungen für das Angriffsspiel, sollte vor allem eine deutlich bessere Abwehrleistung letztendlich der Schlüssel zum Erfolg werden. Den Beginn der zweiten Hälfte verschlief man allerdings und so lag man drei Minuten nach Wiederbeginn erneut mit 19:21 im Hintertreffen. Doch in den restlichen 27 Minuten der zweiten Hälfte überzeugte das Team in allen Bereichen und überstand auch die kritischen Phasen durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Das Spiel war weiterhin von einer großen Spannung und einem hohen Tempo geprägt, bei dem sich bis zum 24:24 (42.) keines der Teams absetzen konnte. In der 43. Minute gelang der HSG Ca-Mü-Max erstmals in der zweiten Hälfte eine Zwei-Tore Führung, eine Entscheidung war das jedoch noch nicht. Zwölf Minuten vor dem Ende nutzte Wagner seine zweite Auszeit, um die Mannschaft für die Schlussphase einzustellen. Dies machte sich vor allem in der Abwehr bemerkbar.

Als Remshalden elf Minuten vor dem Ende den 27:28-Anschlusstreffer erzielte, schien alles auf ein Herzschlagfinale hinauszulaufen, doch fortan sollte es für die Gäste kein Durchkommen mehr in der HSG-Abwehr geben. Drei Tore in Folge sorgten sieben Minuten vor dem Ende für das 31:27. Obwohl man dann in den folgenden fünf Minuten kein Tor mehr erzielte, blieb der Vorsprung dank der starken Abwehrleistung inklusive Torhüterinnen bestehen. Mit nur acht Gegentoren in der zweiten Hälfte zog man den Gästen den Zahn und siegte verdient mit 34:27.

HSG Ca-Mü-Max: Ann-Kathrin Laure, Marina Rüdinger (im Tor), Liesa Gössl, Nadine Behrens, Katrin Rößler, Birthe Graf, Mersiha Juljevic, Clara Pätzold, Katharina Roth, Isabel Rodrigo, Sônia Staib und Anne Burmeister. Tim Wagner