Osts Fatih Erkilic im Zweikampf mit SVG-Kapitän Edoardo Cardascia (links). Am Ende behielt der Spvgg-Angreifer die Oberhand und steuerte einen Treffer zum 4:2-Sieg bei. Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Von Sebastian Steegmüller

Gablenberg - In einem sehr fairen Lokalderby bezwangen die Fußballer der Spvgg Ost den SV Gablenberg auf der Waldebene Ost verdient mit 4:2. Schon zur Pause machten die Gäste mit einer 3:0-Führung eigentlich alles klar. In der Kreisliga A, Staffel 2, trennen die beiden Nachbarn damit nur noch drei Punkte.

„Es war ein Derby mit Freundschaftsspielcharakter“, brachte es Ost-Trainer Toni Donvito nach 90 Minuten auf den Punkt. Aufreger gab es gestern wenige. Für Diskussionen sorgte nur die Entstehung des ersten Treffers. Kurz vor dem herrlichen Freistoß von Ludger Peter, der in der 13. Minute den Ball aus 30 Metern in den Winkel zimmerte, hatte sich bereits Osts Moussa Ayoub aus gleicher Position versucht. Er war dabei ähnlich erfolgreich, weil er sich jedoch etwas kurios den Ball selbst vorlegte, pfiff Schiedsrichter Ole Figelius das Tor regelkonform zurück. Die Wiederholung, die zum 1:0 führte, war es dann jedoch nicht, gab der Unparteiische nach Spielende zu. „Es war ein indirekter Freistoß, der direkt verwandelt wurde. Es hätte kein Tor, sondern einen Abstoß geben müssen.“ In der Hektik habe er falsch gelegen. „Ich stehe dazu.“

Nach Ayoubs Eigenvorlage wäre laut Regelwerk sogar ein indirekter Freistoß für Gablenberg die richtige Maßnahme gewesen, hitzig wurde das Spiel trotz der Fehlentscheidung nicht. Der Grund: Die Ostler dominierten die Begegnung, legten bereits zwei Minuten nach der Führung nach. Ayoub, der mit Abstand beste Mann auf dem Platz, bediente seinen Mitspieler Silvo De Medici, der aus 13 Metern den Ball ins rechte Eck versenkte. 2:0 nach einer Viertelstunde. Zeit, bei den hochsommerlichen Temperaturen, einen Gang zurückzuschalten? Nicht für Spvgg-Stürmer Fatih Erkilic. Nach einer Flanke von Daniel Fichte scheiterte er in der 30. Minute zunächst per Flugkopfball noch am Pfosten. In der 37. Minute durfte er dann aber doch jubeln. Nach einem langen Abschlag von Ost-Keeper Ramon Schaffert nahm er den Ball im Strafraum runter, bat die SVG-Defensive zum Tanz und vollendete aus halblinker Position trocken ins lange Eck.

0:3 zur Pause, nicht nur die Anhänger des SV Gablenberg rieben sich gestern auf der Waldebene Ost die Augen. Auch Trainer Daniel Weiss war vom Auftritt seines jungen Teams enttäuscht: „Wir haben über 90 Minuten zu viele individuelle Fehler gemacht. Gegen solch einen guten Gegner muss man die Quote deutlich geringer halten.“

Etwas Hoffnung keimte bei den Hausherren nochmals auf, als der eingewechselte Oliver Schmelt (69.) zum 1:3-Anschluss traf. Sie wurde jedoch nur zehn Minuten später von Ayoub zunichtegemacht. Er nahm aus 25 Metern Maß und stellte mit einem Vollspannschuss ins rechte untere Eck den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Martin Rücker verkürzte in der 81. Minute zwar noch auf 2:4, am verdienten Sieg der Spvgg Ost änderte sich jedoch nichts mehr.

Durch die Niederlage hat der SVG noch sechs Punkte Abstand auf den Relegationsplatz, die Spvgg Ost ist dagegen nur drei Punkte vom Zwölften, dem MTV Stuttgart, entfernt. Bei noch zwei ausstehenden Begegnungen brauchen die Gablenberger noch einen Punkt, um die Klasse aus eigener Kraft halten zu können. Ost benötigt aufgrund des guten Torverhältnisses wohl noch einen Dreier. Er sollte jedoch möglichst schon im nächsten Heimspiel gegen Allianz eingefahren werden. Am letzten Spieltag muss Ost zum Tabellenführer nach Rohr.

SV Gablenberg: Gaeta; Kalinowski, Frieder Janz, Anton Janz (63. Niendorf), Thomas Christ (80. Kammerlander), Vetrano, Rücker, Candido, Cardascia, Köbler (46. Schmelt), Weißhardt (82. Schöllhorn).

Spvgg Ost: Schaffert; Ayoub, Peter, Feulner, De Medici, Erkilic (90. Radas), Fichte (72. Schaible), Kimmich (80. Lovric), Vella, Stahlmann (60. Pietro Donvito), Brescia.

Tore: 0:1 Peter (13.), 0:2 Medici (15.), 0:3 Erkilic (37.), 1:3 Schmelt (69.), 1:4 Ayoub (79.), 2:4 Rücker (81.).

Besondere Vorkommnisse: keine