Bad Cannstatt - Alles beim Alten im Kampf um die Meisterschaft: Durch ein 0:0 beim Tabellenzweiten Spvgg Cannstatt hat Spitzenreiter SG Untertürkheim seine Ein-Punkte-Führung verteidigt. Das torlose Remis entsprach den gezeigten Leistungen auf dem Feld.

Von Torsten Streib

Wie im Vorspiel gingen beide Trainer zufrieden in die Kabine, waren mit dem Ergebnis und dem Auftreten ihrer Akteure einverstanden. „Beide Teams sind kompakt gestanden, haben gegenseitig auf Fehler gelauert, die aber nahezu ausblieben“, hat Cannstatts Coach Stefan Schuon erkannt. „In der ersten Hälfte war die SGU etwas aggressiver, in der zweiten haben wir uns mehr zugetraut, deshalb passt das Resultat“, so Schuon weiter. Das konnte SGU-Übungsleiter Timo Zeidler nur bestätigen und fügte hinzu: „Beide Mannschaften haben alles gegeben, es entwickelte sich ein Kampfspiel, was aber auch auf dem tiefen, schwierigen Geläuf nicht anders zu erwarten war.“

In der Tat war der Rasen an der Hofener Straße sehr tief und beide Parteien versuchten dennoch, den gepflegten Ball zu spielen. Freilich, es blieb beim Versuch, spielerisch gelang beiden Seiten so gut wie gar nichts. Schnelle Ballbesitzwechsel und viel Kampf, vor allem im Mittelfeld, kennzeichneten die Partie während der 90 Minuten. So neutralisierten sich die Spitzenteams die gesamte Partie über, die Strafräume entpuppten sich als gefahrenfreie Zonen.

Die SGU, die in Gedenken an das kürzlich verstorbene Ehrenmitglied Heinz Weste mit Trauerflor antrat, störte im ersten Abschnitt tief in der Hälfte der Cannstatter und eroberte so einige Bälle. Doch wie gewonnen, so zerronnen - die folgenden Abspiele waren zu ungenau oder kamen auch aufgrund des Platzes nicht beim gewünschten Spieler an. So musste ein Fehler von Spvgg-Schlussmann Guiseppe Pellegrino für die größte SGU-Chance des gesamten Spiels herhalten. Nach einem Rückpass in der 30. Minute wollte er den Ball nach vorne dreschen, spielte ihn aber direkt vor die Füße von SGU-Torjäger Nick Powell. Dieser lief völlig frei auf den Schlussmann zu. Doch Pellegrino bügelte seinen Lapsus aus und parierte gegen Powell. Ähnliche Situation 14 Minuten später auf der Gegenseite. Ein zu kurz geratener Bodenabschlag von SGU-Torwart Tokcan Yildirim landete vor den Füßen von Zinar Akinci. Der Cannstatter Winterneuzugang, gekommen vom Ligakonkurrenten VfL Stuttgart, steuerte rasant aufs SGU-Gehäuse zu. Doch auch Yildirim beglich seine „Schulden“ wieder und wehrte gegen Akinci ab. Nach dem Wechsel blieb es beim Kampfspiel, wobei die Cannstatter das Geschehen nun mehr und mehr in die Hälfte der SGU verlagerten. Der Tabellenführer ließ aber außer ein paar Chancenansätzen nichts zu. Und dies, obwohl man die Abwehrreihe bis zur 60. Minute zur Hälfte ausgetauscht hatte - zwangsläufig. Zeidler war zur Pause gezwungen, Kapitän Stefan Schmidtkonz vom Feld zu nehmen - er war Gelb-Rot gefährdet. Nach 60 Minuten musste Neuzugang Manuel Wenninger (SV Gablenberg) verletzungsbedingt runter. Jedoch machten Marek Zappadka beziehungsweise Sebastian Kiebel ihre Sache „ebenfalls hervorragend, so dass die Stabilität in der Viererkette unverändert blieb“, lobte Zeidler die beiden defensiven Einspringer. So fielen im Duell der Liga-Dominatoren keine Treffer mehr und es blieb beim leistungsgerechten 0:0. Ein Ergebnis, mit dem beide Clubs sehr gut leben können.

Übrigens: Schiedsrichter Orhan Tosun (Weinsberg) hatte die Begegnung jederzeit sehr gut im Griff. Jedoch machten es ihm alle Akteure auch einfach, sie gingen fair miteinander um.

Spvgg Cannstatt: Pellegrino; Ipowitz, Kreidl, Grogoras, Tzianas; Guagenti, Geidies, Reutzsch (87.Campanile), Gullmann (90. Kaufmann), Akinci (65. Kellner), Gökce (77. Ribeiro Coelho).

SG Untertürkheim: Yildirim, Zipperlen, Schmidtkonz (46. Zappadka), Zeh, Wenninger (60., Kiebel); Pfister, Schlick, Miniussi (92. Müller), Cechagias, Sideris Papadopoulos (84. Menegaldo), Powell.

Tore: Fehlanzeige.

Besondere Vorkommnisse: keine.