Stuttgart (eh) - Nach dem Wechsel von Susanne Eisenmann, der bisherigen Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, in die Landespolitik will Oberbürgermeister Fritz Kuhn die Möglichkeit nutzen, die Referate der Beigeordneten neu zu ordnen. Wie berichtet, will er seine Ideen in diesen Tagen den Gemeinderatsfraktionen präsentieren. In das Gespräch geht die Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus mit einem eigenen Vorschlag: Die historisch gewachsenen Ressortzuschnitte sollten nach inhaltlichen Kriterien geordnet werden, fordert der Fraktionsvorsitzende Thomas Adler. So sollte beispielsweise die Zuständigkeit für das städtische Klinikum in ein Ressort für Soziales, Gesundheit und Krankenhäuser fallen. Ebenfalls sinnvoll wäre es aus Sicht der Fraktionsgemeinschaft, „die offenkundigen Schnittmengen zwischen Kitas, Jugend und dem Schulbereich samt seiner Liegenschaften in einem Ressort zu bündeln“. Auch das Kultur- und das Sportamt sollten ihre Gebäude selbst verwalten.

Die Debatte über die Neuaufteilung der Ressorts müsse unabhängig von Parteienproporz und Personen diskutiert werden, sagt Co-Fraktionschef Hannes Rockenbauch und erhebt Ansprüche: „Wir wollen, dass sich der Wählerwille bei der Besetzung der Bürgermeisterposten widerspiegelt.“ Die Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke besteht seit 2009. Derzeit stellt sie acht Stadträte und ist damit die viertstärkste Fraktion. Von einer Zählergemeinschaft oder einem strategischen Zusammenschluss könne nicht die Rede sein, meint Rockenbauch. Vielmehr handle es sich um ein „langfristiges politisches Projekt“, das bei der letzten Wahl eine deutliche Aufwertung durch die Wähler erfahren habe. „Nach unserem Verständnis hat die Fraktion selbstverständlich das Vorschlagsrecht auf den neu zu besetzenden Bürgermeisterposten, von dem sie auch Gebrauch machen wird, sobald der Zuständigkeitsbereich für den Posten festgelegt ist“, betont Adler.