Der Traumatologe Jan Ilhan Kizilhan aus Baden-Württemberg steht am 04.10.2015 in dem Flüchtlingslager Sharya nahe der nordirakischen Stadt Dohuk. Foto: Archivbild: dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Mehr als 60 Bewerber wollen sich ab März im Nordirak mit Unterstützung der baden-württembergischen Landesregierung zu Psychotherapeuten ausbilden lassen. Das teilte der Initiator des Projekts, Jan Ilhan Kizilhan, Professor für Soziale Arbeit an der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen, der Deutschen Presse-Agentur mit. Nur 30 Bewerber können im ersten Jahrgang die dreijährige Ausbildung mit integriertem Masterstudium beginnen. Das baden-württembergische Wissenschaftsministerium fördert das Projekt mit einer Million Euro. Das Staatsministerium finanziert Stipendien für die Studenten mit zusätzlich 320 000 Euro.

In den Flüchtlingslagern im Nordirak leben Zehntausende Menschen, die nach Kizilhans Angaben in ihrer Heimat Vergewaltigungen, Kindesentführungen und Enthauptungen miterleben mussten. Viele Menschen seien traumatisiert, Psychotherapeuten gebe es kaum.