Das 100 Jahre alte Opernhaus im Schlossgarten wird modernisiert und erweitert, das benachbarte Kulissengebäude neu gebaut. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Stuttgart (eh) - Das Stuttgarter Opernhaus soll grundlegend saniert und erweitert werden. Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater hat sich gestern darauf verständigt, wie das geschehen soll. Offen ist allerdings der Standort für einen Interimsbau während der umfassenden Sanierung. Eine Überbauung des Eckensees bleibt tabu.

Der Raumbedarf soll weitgehend auf Flächen des benachbarten Gymnasiums, dem Königin-Katharina-Stift, gedeckt und das Opernhaus selbst für eine „Kreuzbühne“ erweitert werden. Das Kulissengebäude wird neu errichtet und vergrößert. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn, der Vorsitzende des Gremiums, bezeichnete dies als „Durchbruch“. Geplant ist, die Turnhalle des Königin-Katharina-Stifts auf den bisherigen Parkplätzen neu zu errichten. Die Parkplätze sollen dann unter der neuen Halle zu finden sein. Der Sportunterricht der Schule sei sichergestellt und man werde darauf achten, den Schulbetrieb möglichst wenig durch den Umbau des Opernhauses zu beeinträchtigen, wurde im Anschluss an die Sitzung bekannt gegeben. Der Neubau des Kulissengebäudes wird dann den Platz der bisherigen Turnhalle beinhalten. Das historische Opernhaus kann um 2,5 Meter erweitert und für eine „Kreuzbühne“ umgebaut werden. Dazu haben Denkmalschutzbehörden ihr Einverständnis gegeben. Dank der Erweiterung können die Bühnen schneller und leichter gewechselt werden.

Offen ist der Standort für einen Interimsbau während der umfassenden Sanierung. Zunächst müssten die Anforderungen an den Bau klar sein, so Kuhn. Dazu müssten der Zeitplan für die Sanierung und die künstlerische Konzeption für diese Zeit feststehen. „Das werden Stadt, Land und Theater besprechen. Dabei gilt der Grundsatz: „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit“, sagte der OB. Der Eckensee als Standort sei keine Option.

Kuhn will im September den Gemeinderat über den aktuellen Planungsstand informieren. Im November trifft sich der Verwaltungsrat zu seiner nächsten Sitzung. Dabei geht es um die nächsten Schritte, wie zum Beispiel die Zukunft des Böhm-Pavillons. Stadt und Land investieren bereits jetzt jährlich gemeinsam rund 3,5 Millionen Euro, um den laufenden Betrieb der Oper zu sichern. Diese Sanierungsmaßnahmen werden jeweils in der Spielzeitpause vorgenommen.

Die Kosten für die Modernisierung und Erweiterung des 100 Jahre alten Opernhauses werden auf 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt.