Im Frühjahr 2019 soll das neue Kongresshotel am Stuttgarter Flughafen seine Türen öffnen. Visualisierung: M55 Services Limited, München Quelle: Unbekannt

Stuttgart (ae) - Die Airport City wächst und wächst. In zehn Tagen rollen am Flughafen die Bagger an, um ein Kongresshotel der Kategorie „Vier-Sterne-Plus“ in unmittelbarer Nachbarschaft zur Landesmesse zu bauen. Auch hier wird der Betreiber das Schweizer Unternehmen Mövenpick Hotels & Resorts sein - wie bereits 150 Meter entfernt.

Fünf Jahre Vorbereitung, Planung und Abstimmung liegen hinter den Beteiligten. Und so wundert es wenig, dass Flughafen-Geschäftsführer Walter Schoefer an diesem Nachmittag von dem „komplexesten Projekt“ seiner bisherigen Tätigkeit spricht. Was zu den Verzögerungen und Komplikationen beigetragen hat: Mit der Landesmesse musste ein Grundstück getauscht werden, der Stuttgart-21-Tunnel führt künftig etwa 15 Meter tief unter dem neuen Gebäude hindurch - und die Endhaltestelle der verlängerten Stadtbahn U 6 wird sich nach der Einweihung direkt vor dem Kongresshotel befinden.

Als Investor fungiert die Stuttgart Invest AG (Stinag), mehr als 50 Millionen Euro sind für den Neubau veranschlagt worden. Weiterer Partner neben der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) ist der künftige Betreiber, die Mövenpick Hotels & Resorts Management AG, die seit 2007 an der Flughafenstraße bereits mit einem Vier-Sterne-Haus vertreten ist. Dass sich die beiden Betriebe künftig das Wasser gegenseitig abgraben, erwartet keiner der Beteiligten. Im Gegenteil. „Es gibt einen zusätzlichen Markt“, verweist Hoteldirektor Jürgen Köhler unter anderem auf die Büroansiedlung von Ernest & Young und das Projekt Stuttgart 21.

Geplant wird der Neubau mit 262 Zimmern, mehreren Tagungsräumen und einem 740 Quadratmeter großen Ballsaal von dem Ulmer Architekturbüro Mühlich, Fink & Partner. Für das Innendesign konnte Stararchitekt Matteo Thun gewonnen werden, der bereits vor knapp einem Jahrzehnt die Räumlichkeiten des bestehenden Mövenpick-Hotels gestaltete - damals inklusive kleinerer Meinungsverschiedenheiten. So stießen unter anderem die Kuckucksuhren in der Lobby bei dem Designer auf wenig Gegenliebe.

Die Unstimmigkeiten scheinen mittlerweile vergessen zu sein. Baustart ist am 19. September, sagt Heike Barth, die Vorstandsvorsitzende der Stinag. „Die Zufahrten zur Baustelle sind eingerichtet.“ Die Fertigstellung dürfte Ende 2018 erfolgen, die ersten Gäste werden im Frühjahr 2019 ihre Zimmer beziehen. In Deutschland gibt es derzeit acht Mövenpick-Hotels, in den Niederlanden drei, in Frankreich eins, vier in der Türkei sowie fünf in der Schweiz. 2019 wird die Kette neben Stuttgart noch ein weiteres Haus in Basel eröffnen.