Wer will fleißige Handwerker sehen? Viele Helfer sorgen dafür, dass sich der Unterstand bald wieder wie neu präsentiert. Foto: Eisenmann Quelle: Unbekannt

(ae) - Samstag - das ist der Tag, an dem Jugendliche gern etwas länger im Bett bleiben und ausschlafen. Nicht so in Münster. Dort halfen am Samstag zahlreiche junge Leute mit, den Unterstand wieder instand zu setzen. Tatkräftige Unterstützung für die Fachleute kam zudem aus dem Bezirksbeirat, der Freiwilligen Feuerwehr und von Passanten.

Ein wenig unbeholfen hält Anushka Bhatt die Griffe des Zugmessers umklammert. Ihr Auftrag lautet: Holzbretter müssen vom Rinden-Rest befreit, Kanten abgerundet werden. „Ich habe noch nie mit so etwas gearbeitet“, gesteht sie. Trotz mangelnder Handwerker-Erfahrung war der 15-Jährigen schnell klar, dass sie das Vorhaben an diesem Tag unterstützen will - obwohl sie nicht Mitglied des Jugendrats in Münster, sondern in Zuffenhausen ist. „Es ist eine coole Aktion.“

Nur ein paar Schritte weiter bearbeiten Pierina Lagreca und Anastasija Tosic dasselbe Holzbrett mit einem Hobel. Für die beiden ist es der zweite Samstag, den sie auf der Wiese in der Illerstraße verbringen. Auch wenn die Arbeiten mal mehr, mal weniger Spaß machen, freuen sie sich auf das fertige Ergebnis. „Der alte Unterstand sah einfach nicht mehr gut aus.“

An dem bei Jugendlichen beliebten Treffpunkt sind die Arbeiten an diesem Morgen sichtbar fortgeschritten. Das angegriffene Splintholz ist fast vollständig abgeschliffen, das Kernholz freigelegt. Auf dem Dach wird gehämmert, was das Werkzeug hergibt. Ziel ist es, eine neue Abdichtung anzubringen. Für Landschaftsarchitekt Peter Maier, der die Arbeiten an den drei Terminen überwacht und die freiwilligen Helfer anleitet, ist der Unterstand ein „guter Bekannter“: 2004 wurde dieser nach seinen Plänen vom Sozialunternehmen SBR gebaut. Nach Abschluss der Maßnahmen werde der Treffpunkt mindestens zwölf weitere Jahre halten, zeigt sich Maier überzeugt. Auch Statiker und Grünen-Bezirksbeirat Wolfgang Döking ist froh, dass einer Instandsetzung Vorzug vor einem Abriss gegeben wurde. „Die Robinie“, sagt er, „ist eines der widerstandfähigsten Hölzer.“

An Helfern mangelt es nicht. Vertreter aus dem Bezirksbeirat, Mitglieder der Feuerwehr sind gekommen, ein Zimmermann ist vor Ort und zwei Mal schaut Bezirksvorsteherin Renate Polinski vorbei. Die Verköstigung übernimmt der Kinder- und Jugendtreff. Während bei Bauvorhaben oft Fragezeichen hinter der Kostenübernahme stehen, ist diese in Münster bereits geklärt: 2500 Euro kommen aus dem Fonds „Zukunft der Jugend“, 1500 Euro vom Jugendrat.