Walter Häbe (li.) und Rüdiger Hiebsch (2.v.li.) in der Kleiderkammer im Ökumenischen Zentrum, bei der sich gestern Flüchtlinge versorgten. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Der Freundeskreis NeSt (Neugereuter Starthilfe), der sich aus dem Bürgerverein (BIN) gegründet hat mit Jana Schuster, Walter Häbe und Rüdiger Hiebsch, hat gestern erstmals für die Flüchtlinge die Kleiderkammer geöffnet, zur Freude der Schutzsuchenden.

Sie nahmen die Gelegenheit gerne wahr, im Ökumenischen Zentrum vor den Jugendräumen im Foyer pro zwei Kilo Kleidung einen Euro zu berappen, um sich zu versorgen. Pünktlich waren sie gestern gekommen, einige junge Menschen und Familien, die auch gerne nach den Kuscheltieren griffen.

Zuvor war die Spende, die von Beschäftigten der Deutschen Rentenversicherung Freiberg und Spenden von Bürgern aus Neugereut, Steinhaldenfeld und Hofen an NeSt übergeben worden war, von Ehrenamtlichen sortiert und auf Tische gelegt worden. Darunter auch Marianne Waldeis aus Neugereut. Sie war schon bei der Begrüßung der Flüchtlinge da. „Ich bin alleinstehend“, sagt sie. Nächste Woche will sie bei der Kaffeegruppe mitmachen. „Wir sprechen mit Händen und Füßen“, sagt sie. Hiltrud Fichtner aus Neugereut, war schon in Hofen bei der Flüchtlingsunterkunft dabei, sagt, warum sie hier hilft: „Ich war selber zweimal Flüchtling und habe die christliche Grundhaltung“. In Hofen hat sie Deutschunterricht gegeben. Auch hat sie eine Flüchtlingsfamilie aus Eritrea zu Hause. „Sie sind anerkannt. Ich habe gehört, es gibt hier eine Krabbelgruppe, die werde ich empfehlen“, sagt sie. Ihre Flüchtlinge seien „lieb und lernwillig“, berichtet die Ehrenamtliche. Auch Anna Carina Ille, die mit Maren Wendel, Bahare Salehi und Mahmoud Al Asadi von den Maltesern hauptamtlich die derzeit rund 120 Flüchtlinge in Neugereut betreuen, ist sehr zufrieden. Von den 120 Schutzsuchenden sind 25 Frauen, 44 Männer, 27 Kinder, 14 Familien, 43 Alleinstehende. Sie kommen nach Angaben der Malteser aus folgenden Ländern: 70 aus Syrien, 7 aus Afghanistan, 11 aus dem Irak, 5 aus dem Iran und 3 aus Palästina.

„Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht in der Unterkunft“, so Ille. Am Donnerstag erwartet sie die nächsten 20 Flüchtlinge. Darunter 16 Christen. Die Unterkunft bietet Platz für 156 Schutzsuchende. Walter Häbe indes freut sich, dass es so gut läuft und die Flüchtlinge die Kleidung gerne mitnehmen.

Der Freundeskreis möchte eine Fahrradwerkstatt anbieten. Dafür bekommt NeSt einen Baucontainer zur Verfügung gestellt. Der Bauantrag dafür läuft derzeit noch bei den verschiedenen Ämtern. Die Räder sollen verkehrssicher gemacht und mit Besitzerurkunden den Flüchtlingen übergeben werden, auch gegen Kostenbeiträge.

Am 15. April gibt es eine Willkommensfeier der Malteser mit Tag der offenen Tür von 14.30 bis 17 Uhr im Sturmvogelweg 12/12A, zu der auch die Nachbarn eingeladen sind. Kleiderspenden bei Häbe unter der Telefonnummer 0157/71015719.