Franziska Dannheim vor dem Mineralbad Berg, das im Roman auftaucht. Quelle: Unbekannt

(red) - Mehr als 8000 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten öffnen am Tag des offenen Denkmals am 11. September deutschlandweit ihre Türen. Hier eine kleine Auswahl.

Über die Dächer von Bad Cannstatt geht es am Sonntag, 11. September: Der Tag des offenen Denkmals ist einer der seltenen Anlässe, an dem der Daimlerturm im Kurpark öffnet. Von 11 bis 17 Uhr haben Besucher die Möglichkeit, die Aussicht zu genießen und die Malereien und Zeichnungen an den Wänden im Inneren des Turmes anzuschauen. Führungen bietet nach Bedarf der Verein Pro Alt-Cannstatt an. Der Eintritt ist frei. Das Bauwerk besteht aus Cannstatter Travertin. Den gemauerten Aussichtsturm ließ Gottlieb Daimler 1894 im Kurpark erbauen, nicht weit entfernt von seinem ehemaligen Wohnhaus und Werkstatt, heute Gottlieb-Daimler-Gedächtnisstätte. Der Turm gehörte bis 1934 der Familie Daimler. Er ist seitdem im Eigentum der Stadt und wird von Mercedes-Benz Museum betreut.

Geöffnet ist auch das Alte Schulhaus Gablenberg, Gablenberger Hauptstraße 130, 1836/37 am Südrand des Dorfes erbaut, 1876 um eine Etage aufgestockt und im Inneren verändert, Wiederaufbau nach Teilzerstörung 1944. Es gibt sechs Klassenräume und eine Lehrerwohnung - ein charakteristisches, ortsbildprägendes Gebäude. Seit 2005 ist es Stadtteilmuseum und kultureller Treffpunkt. Führungen finden um 15 und 17 Uhr durch Kurator Ulrich Gohl statt.

Ausstellung und Führung zu Stolpersteinen und Geschichte des Stadtteils gibt es im evangelischen Gemeindezentrum, Gablenberger Hauptstraße. Zudem eine Ausstellung vom Hinweis über die Recherche zum Stolperstein und Einblick in die ehrenamtliche Forschungs- und Erinnerungsarbeit einer Stolperstein-Initiative mit Gesprächsangebot. Stolpersteine sind Kleindenkmale im öffentlichen Raum, die seit 2003 in Stuttgart an Menschen erinnern, die in der NS-Zeit ermordet wurden. Führungen durch die Stolperstein-Initiative finden um 15 Uhr statt, die ein bis eineinhalb Stunden dauern, statt.

Von 11 bis 17 Uhr ist die evangelische Kirche Gaisburg, Faberstraße 17, geöffnet. Jugendstilkirche wurde 1911 bis 1913 nach Entwürfen von Martin Elsässer erbaut, mit ovaler Kuppel. Kanzel, Altar und Taufstein sind aus Trachyt und Tuff von Christian Scheuffele. Die Wandfresken stammen von Käte Schaller-Härlin. Die Kirche verfügt über eine dreiteilige Weigle-Orgel. Führung um 15 Uhr, um 14.30 Uhr gibt es ein Orgelkonzert.

Die Alte Kirche, Amstetter Straße 7, in Hedelfingen ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Romanische Dorfkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Um 1450 erfolgten spätgotischer Umbau und Erweiterung sowie Restaurierung nach Schäden im II. Weltkrieg. Die Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zeigen unter anderem die Zehn Gebote, das Jüngste Gericht, Apostel, Propheten und Kirchenväter. Führungen gibt es um 14, 15 und 16 Uhr durch Prof. Eberhard Schwarz, Vorstand Förderverein Alte Kirche.

Auch die Kreuzkirche in der Amstetter Straße 25 ist offen, von 14 bis 17 Uhr. Errichtet wurde sie 1929/30 durch Architekt Paul Trüdinger. Sie ist vollkommen erhalten um am Bauhaus orientierter Stil des Neuen Bauens mit Stahlskelett. Sie hat einen massigen Turm mit Gemeinderäumen und stützenlosem Kirchenraum mit halbrunder Apsis. Führungen sind um 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr durch Pfarrer Wilhelm Kautter

Ebenfalls von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist die Evangelische Andreaskirche, Luise-Benger-Straße 2, in Uhlbach. Im Ursprung ist sie eine spätgotische Dorfkirche. 1895 wurde sie von Heinrich Dolmetsch im neugotischen Stil umgebaut und neu ausgestattet. Sie bietet einer von wenigen erhaltenen Dolmetsch-Räumen mit originaler Ausstattung. Die Innenausstattung ist aufwendig mit Holzdecke, Emporen und Gestühl mit prächtigem Kirchensitz der Familie Benger gestaltet . Führungen nach Bedarf durch Fritz Endemann.

Die Grabkapelle auf dem Württemberg kann von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Die tempelartige Grabkapelle wurde für Königin Katharina von Württemberg erbaut. Der klassizistische Bau wurde von König Wilhelm I. und seinem Architekten Salucci entwickelt. Führungen gibt es auf Anfrage durch Doris Grau, die zudem auch romantische Liebesgedichte aus den Epochen Königin Katharinas: Die Liebe höret nimmer auf.