„Dance für Satisfaction“: Das Salzburger Ballett übersetzt die legendären Songs der Rolling Stones in energiegeladenen Tanz. Foto: Brigitte Haid - Brigitte Haid

Fellbach (red) - Bühne frei: Ab Montag, 2. Mai, können Theaterliebhaber Abonnements für die im September beginnende Spielzeit 2016/17 in der Fellbacher Schwabenlandhalle einzeichnen.

Noch ist die Theatersaison 2015/16 nicht ganz beendet. Doch Fellbachs Kulturamtsleiterin Christa Linsenmaier-Wolf nutzte die öffentliche Vorstellung des Spielplans für die nächste Spielzeit schon einmal, um eine erste Bilanz zu ziehen. Diese fällt für Fellbachs Theatermacher überaus positiv aus: Über 17 000 Besucher wurden bei den Aufführungen gezählt. Jeweils ein Drittel des Publikums kommt aus Fellbach, dem Remstal und dem Raum Stuttgart. Mit dieser Besucherzahl rangiert Fellbach im Vergleich der Städte mit Gastspieltheatern bundesweit mit an der Spitze, was das Verhältnis von Vorstellungen und Besucherzahlen betrifft, so Linsenmaier-Wolf. Die Vorstellungen der A/B-Miete sahen in der Spielzeit 2015/16 durchschnittlich 860 Besucher, die Vorstellungen der S-Miete rund 560 Theaterinteressierte.

Seit 40 Jahren gibt es das Theater in der Schwabenlandhalle. Zielsetzung ist es immer, ein breites Spektrum für ein breites Publikum anzubieten, sagte Linsenmaie-Wolf. Die Auswahl für den Spielplan kommt an. Die jüngst durchgeführt Umfrage unter den Abonnenten zeigte eine hohe Zufriedenheit mit dem Programm. Jeweils fast rund 50 Prozent bewerteten es als sehr gut und gut. Auch in der nächsten Spielzeit setzt das Kulturamt auf einen breiten Mix. Zur Wahl stehen fünf profilierte Mietereihen: die große gemischte Miete A/B mit vielfältigen Angeboten aus den Bereichen Schauspiel, Konzert und Ballett, die Miete C/D mit den Sprechstücken der A/B-Miete sowie die reine Schauspielmiete S, die heuer einen Schwerpunkt auf historisch-politische Stoffe von hoher aktueller Aussagekraft legt. Die A/B-Miete umfasst jeweils neun, die C/D- und S-Miete jeweils fünf Vorstellungen.

In der großen gemischten Miete A/B sorgt die junge Tanzkompanie des Theaters Vanemuine aus Tartu (Estland) mit einem opulenten „Gatsby/La Dolce Vita“-Ballettabend für einen glanzvollen Auftakt der neuen Spielzeit. Peter Breuers Salzburg Ballett übersetzt in „Dance for Satisfaction“ die legendären Songs der Rolling Stones in leidenschaftlichen, energiegeladenen Tanz. Musikalische Höhepunkte versprechen ein Belcanto-Abend mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und den Solisten Diana Haller, Natalie Karl und Matthias Klink im Rahmen des Europäischen Kultursommers Fellbach sowie das Weihnachtskonzert des Moskauer Kathedralchors.

Die C/D-Miete bietet Unterhaltsames auf hohem Niveau - von Edward Albees fulminantem Ehedrama „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ bis zu Kay Pollaks Filmadaption „Wie im Himmel“, die am Beispiel eines schwedischen Dorfchores eindringlich von der Kraft der Musik erzählt. In Neil Simons Komödiendauerbrenner „Der Letzte der feurigen Liebhaber“ glänzt der beliebte TV-Darsteller Martin Lindow als Möchtegern-Don-Juan. Yasmina Rezas Erfolgsstück „Kunst“ nimmt höchst amüsant die Absurditäten des Kunstbetriebs aufs Korn - und ist mit Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister exzellent besetzt. Die schwarzhumorige Kriminalkomödie „Paulette - Oma zieht durch“ mit Vollblutschauspielerin Diana Körner in der Titelrolle rundet die Reihe ab.

Zum Auftakt der reinen Schauspiel-Miete S bringen Ron Williams Harriet Beecher Stowes Anti-Sklaverei-Roman „Onkel Toms Hütte“ mit mitreißender Gospel- und Popmusik auf die Bühne. In Ferdinand von Schirachs Gerichtsdrama „Terror“ können die Besucher selbst über den Ausgang des Stückes entscheiden. Mit dem Liederabend „Ich sang um mein Leben“ erweisen die gefeierte Mezzosopranistin Helene Schneiderman und die Schauspielerin Franziska Walser Schneidermans Eltern, die den Schrecken des Holocausts entkamen, eine bewegende Hommage. „Martinus Luther“ von John von Düffel zeichnet zum Reformationsjahr 2017 ein fesselndes psychologisches Porträt des großen Religionsneuerers. Die Reihe beschließt Gotthold Ephraim Lessings Aufklärungsdrama „Nathan der Weise“.

Der neue Spielplan mit allen Informationen ist ab sofort kostenlos beim Kulturamt erhältlich. Infos gibt es auch unter www.theater.fellbach.de. Abonnements sind erhältlich beim i-Punkt Fellbach im Rathaus, Telefon 0711/580058.