Die Schutzhütte wurde im Dezember kurzerhand abgerissen. Jetzt fordern Untertürkheims Bezirksbeiräte, dass der beliebte Unterstand am Gögelbach neu aufgebaut wird.Archiv Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

(mk) - Ungläubig musterten Martin Scheffel und seine Kollegen vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) gestern die Schutzhütte auf dem Mönchberg. Auf einer Seite sind die Balken verrußt, ein Teil des Dachs liegt verkohlt auf dem Boden. Am Sonntag hatten Unbekannte den Unterstand angezündet. Die Feuerwehr verhinderte Schlimmeres. Der Schaden wird dennoch auf 15 000 Euro geschätzt. Mehrfach wurde das Gebäude bereits zerstört.

Den drei GFF-Mitarbeitern war das Unverständnis anzumerken. Wieder einmal müssen sie Schäden der Zerstörungswut anderer beheben. Unbekannte hatten am Sonntagfrüh die Hütte auf dem Mönchberg in Brand gesetzt. Spaziergänger hatten gegen 7.50 Uhr die Flammen entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Die Rettungskräfte verhinderten Schlimmeres. Sie bekamen die Flammen schnell in Griff. Das Feuer hat dennoch deutliche Spuren hinterlassen. Ein Teil der stabilen Dachpappe liegt verkohlt im Gras. Mehrere Balken, darunter auch tragende, sind angekohlt. Andere Latten haben die Feuerwehrkräfte abgesägt. Sie wollten verhindern, dass das Holz weiter glimmt. In der Seitenwand und im Dach klaffen Lücken. Die Standsicherheit des Mönchberg-Unterstands scheint nach ersten Tests zwar noch gegeben. Dennoch muss der Bereich abgesperrt werden. „Der Schaden liegt zwischen 10 000 bis 15 000 Euro“, schätzt GFF-Leiter Volker Schirner.

Ärgerlich sei die Zerstörung auch, weil der Unterstand erst vor Kurzem saniert wurde. Unbekannte hatten das Kupferdach abmontiert. Als Konsequenz hatte sich das GFF für Dachpappe als Bedeckung entschieden. Den Brandspuren nach zu urteilen, hatten die Zündler auf dem Dach das Feuer gelegt. Die Flammen griffen auf die Balkenkonstruktion über.

Die Polizei hat bisher noch keine heiße Spur. Ein Wengerter hat am Samstagabend dort Jugendliche gesehen, die eine Party feierten. „Der Aussichtspunkt ist äußerst beliebt, und zwar nicht nur bei Einheimischen. Immer wieder stehen dort Autos mit Göppinger oder Esslinger Kennzeichen“, sagt er. Niemand habe etwas gegen friedliche Grillpartys, aber immer wieder werde der fest installierte Müllbehälter bewusst umgetreten, Abfall verstreut und auf dem Holztisch direkt gegrillt, sodass dieser angesengt ist. Zerstörungen, die auch die GFF-Leiter Schirner zum Grübeln bringen. „Noch wissen wir nicht, wann wir den Unterstand wieder errichten können. Es hängt von den wahren Kosten und dem Etat ab.“ Die Haushaltsmittel für Schutzhütten sind limitiert, wie die Untertürkheimer bei der Diskussion um den Unterstand am Gögelbach erfahren hatten.