Im Sommer soll das 167 Jahre alte Kindergarten-Gebäude in der Ötztaler Straße abgerissen werden. An gleicher Stelle entsteht ein neues zweigeschossiges Storchennest. Die Stadt investiert 4,8 Millionen Euro. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Was lange währt, wird nun vollbracht: Die Storchennest-Kita bekommt eine neue Gestalt. Das Kindergarten-Gebäude aus dem Jahr 1850 wird abgerissen. Für 4,8 Millionen Euro entsteht in der Ötztaler Straße ein zeitgemäßes Domizil für sechs Kita-Gruppen, die auch ganztags betreut werden können. „Noch fehlt uns die Genehmigung für das Ausweichquartier in der Wallmerstraße. Wir gehen aber davon aus, dass wir im September mit dem Abriss beginnen können“, sagt Jugendamtsleiter Heinrich Korn.

Korns Erleichterung ist deutlich zu vernehmen. Nach jahrelangen Diskussionen und mehreren, verworfenen Planungen gibt es nun einen Termin für den Startschuss: Nach den Sommerferien sollen im September die Abrissbagger anrücken. Die einzige Einschränkung: „Noch warten wir auf eine Baugenehmigung für das geplante Ausweichquartier in der Wallmerstraße.“ Am Rande des Spielplatzes stehen bereits Wohncontainer. Während ihre Einrichtung umgebaut wurde, fühlten sich die Kinder und Erzieherinnen der Kita Sattelstraße dort wohl. Nun soll der Nachwuchs aus dem Storchennest einziehen. Die baurechtliche Genehmigung muss aber noch verlängert werden. „Wir gehen davon aus, dass dies zeitnah geschieht und wir im Herbst mit dem Umzug und Abriss beginnen können“, sagt Korn.

Die Planungen zur Modernisierung der betagten Kita reichen einige Jahre zurück. Ursprünglich sollte das Hauptgebäude aus dem Jahr 1850 und der benachbarte Flachdachbau saniert werden. Schnell wurde aber ersichtlich, dass der flache Küblerbau nicht zu retten ist. Die Stadt plante um: Abriss des Küblerbaus, Modernisierung der Ötztaler Straße 11. „Letztendlich ergaben die Untersuchungen aber, dass diese Bausubstanz zu marode ist und eine Sanierung zu aufwendig wäre“, sagt Korn. Zum zweiten Mal mussten die Planer von ihrer Wunschvorstellung abrücken. Sie entschieden sich für den Komplettabriss und Neuaufbau der mitten im Ortskern liegenden Kita.

Die Landeshauptstadt nimmt dafür 4,8 Millionen Euro in die Hand. Auf dem nach dem Abriss frei werdenden Grundstück entsteht ein zweigeschossiger Neubau, in dem künftig sechs Gruppen betreut werden können. Das Gebäude orientiert sich straßenseitig an der bestehenden Bauflucht. Es bekommt ein Satteldach sowie fassadenbündige Dauben, allerdings in einer zeitgemäßeren Form als bisher. Das neue Storchennest soll mit der benachbarten Schule harmonieren. Der lang gestreckte Baukörper an der Ötztaler Straße bildet künftig einen Riegel für die Außenanlagen im hinteren Bereich. Der Garten mit den mächtigen Bäumen bleibt bestehen, bietet den Kindern Platz und Schatten zum Toben. Junge wie auch ältere „Storchenküken“ sollen sich im neuen Nest wohlfühlen. Großzügige Balkone auf der Rückseite dienen als Rettungswege sowie als direkte Zugänge vom Außenbereich ins Obergeschoss. Die Besucher gelangen durch ein multifunktionales Foyer zu den verschiedenen Bereichen. Mit Büros, sanitären Einrichtungen und einer Küche für den Ganztagesbetrieb stehen künftig rund 800 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Drei Gruppen für Null- bis Dreijährige mit jeweils zehn Kindern sowie drei 20er-Gruppen für die älteren Drei- bis Sechsjährigen sollen in dem schmucken Neubau betreut werden.

Das Jugendamt geht von einer 18-monatigen Bauzeit aus, sodass der Neubau im Frühjahr 2019 bezugsfertig sein könnte. Während der Bauzeit wird der Storchennestnachwuchs im benachbarten Schlössle sowie in den Interimscontainern im Wallmergebiet untergebracht.