Für die Sanierung des historischen Gebäudes der Wilhelmsschule sind drei Millionen Euro veranschlagt. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Durch die vom Stuttgarter Gemeinderat beschlossene Container-Lösung während der Sanierung des Wagenburg-Gymnasiums verteuert sich die Maßnahme um drei Millionen Euro. Gelder, die bei anderen Schulsanierungen eingespart werden müssen. Noch laufen die nötigen Untersuchungen. Es deutet sich jedoch an, dass der Umbau der Wilhelmsschule in Untertürkheim verschoben werden muss, die Schillerschule in Bad Cannstatt hingegen nicht betroffen ist.

Nach heftigen Debatten stimmte der Gemeinderat Mitte März der 20 Millionen Euro teuren Generalsanierung des Wagenburg-Gymnasiums zu. Hinzu kommen weitere 4,1 Millionen Euro für die Containerlösung während der Umbauphase. Das sind drei Millionen Euro mehr als für das von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Ausweichquartier in den Räumen der ehemaligen hauswirtschaftlichen Schule. „Die Mehrkosten müssen anderweitig eingespart werden“, machte Susanne Eisenmann deutlich. Um die Gelder zu generieren, müssen andere Schulsanierungen verschoben werden. Ins Spiel brachte die Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport neben der Schwabschule im Westen auch die Cannstatter Schiller- und die Wilhelmsschule Untertürkheim.

„Wir untersuchen eine ganze Reihe von anstehenden Maßnahmen“, sagt ein Sprecher des Schulverwaltungsamtes. Bislang ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Die Ergebnisse werden am 27. April im gemeinderätlichen Verwaltungsausschuss vorgestellt. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass die Schillerschule nicht betroffen ist. „Es ist unwahrscheinlich, dass eine bereits laufende Sanierung unterbrochen wird“, sagt der Sprecher des Schulverwaltungsamtes. Diese läuft seit einiger Zeit, zudem soll noch die Schulturnhalle und das Lehrschwimmbecken erneuert werden. Ganz anders verhält es sich bei der Wilhelmsschule in Untertürkheim.

Seit nunmehr drei Jahren stehen die nötigen drei Millionen Euro für die grundlegende Sanierung des historischen Schulgebäudes bereit. Aber bislang wurden lediglich kleinere Maßnahmen durchgeführt. „Es wurden provisorische Absicherungen eingebaut, um die Statik zu gewährleisten“, sagt der Sprecher des Schulverwaltungsamtes. Dabei ist der Handlungsbedarf an dem denkmalgeschützten Gebäude groß: Das Dachgebälk und die Fachwerkträger sind stark angegriffen. Zudem muss die Fassade und das Dach saniert, die Fenster und die Elektrik erneuert werden. Das Problem: Die Suche nach einem Ausweichquartier gestaltet sich mehr als schwierig. Um die Sanierung in einem Gesamtablauf durchführen zu können, müsste der größte Teil des Gebäudes mit mehreren Klassenzimmern, Büros, Archiven und Lehrerzimmer geräumt werden. Der Platz für eine Containerlösung ist auf dem Schulgelände nicht vorhanden. „Wir suchen nach einem praktikablen Weg“. Eine Lösung deutet sich nun mit der Auschule an der Augsburger Straße an. „Erste Gespräche wurden geführt.“ Dies könnte sich nun nun um ein weiteres Jahr verzögern.

Da mit der Sanierung noch nicht begonnen wurde, könnten die nötigen Mehrkosten für das Wagenburg-Gymnasium aus Untertürkheim generiert werden. Denn Eile sei aufgrund der vorhandenen Schäden nicht zwingend geboten. „Eine Gefahr für Kinder und Lehrer besteht in keiner Weise“, betont der Sprecher. Um auf Nummer sicher zu gehen, will das Schulverwaltungsamt das Gebäude aber noch einmal statisch überprüfen lassen. Damit die Sanierung der Wilhelmsschule noch einmal um ein Jahr verschoben werden kann.