Im Juli konnten die Besucher an 17 Sommertagen mit mehr als 25 Grad Celsius und 259 Sonnenstunden eine Erfrischung im Wasser genießen. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Stuttgart liegt sozusagen im „Schönwetterloch“. Mit einer Durchschnittstemperatur von 20,6 Grad Celsius präsentierte sich der Juli deutlich zu warm und auch zu trocken. Bevorteilt wird die Landeshauptstadt dabei durch die geografische Lage. „Die Höhenlagen des Schwarzwalds bieten einen natürlichen Schutz vor schweren Regenfällen“, sagt Meteorologe Klaus Riedl vom Deutschen Wetterdienst.

Die Erinnerung ist noch frisch an die Hitzeperiode im Juli 2015. Mit 22,8 Grad und gerade einmal 14,6 Litern Niederschlag pro Quadratmeter rangierte er sich auf Platz zwei der ewigen Bestenliste der heißesten und trockensten Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in der Landeshauptstadt ein. Ganz so extrem war die Wetterlage in diesem Jahr zwar nicht, dennoch lagen die Temperaturen um 2,2 Grad über dem langjährigen Mittel. „Es war gar nicht so schlecht“, schmunzelt Riedl. Nach einer eher wechselhaften Anfangsphase stiegen die Temperaturen bis zum 10. Juli auf 32,7 Grad, dem ersten heißen Tag. Unterbrochen war das Sommerwetter lediglich durch eine kühlere Periode vom 12. bis 16. Juli. Im Anschluss brachte das Hoch „Burkhard“ aber wieder hohe Temperaturen mit bis zu 33,9 Grad auf dem Cannstatter Schnarrenberg, der Rekordmarke des Monats.

„Dabei war es die letzten zwei Wochen des Monats auch oftmals sehr schwül, das wird in Erinnerung bleiben“, sagt Riedl. Einher ging damit auch reichlich Sonnenschein. Insgesamt 259 Stunden konnten Liebhaber genießen - immerhin knapp neun Prozent mehr als üblich. Insgesamt 17 Tage stieg das Thermometer über 25 Grad, drei davon sogar über 30 Grad.

Das schöne Sommerwetter brachte dabei wieder weniger Niederschlag als üblich. 51,7 Liter pro Quadratmeter bedeuten lediglich 82 Prozent des langjährigen Mittelwerts. Verantwortlich dafür waren vereinzelte Sommergewitter, alleine am 22. Juli fielen 9,9 Liter pro Quadratmeter. Ein Phänomen, dass es in Stuttgart aber immer seltener gibt. Von schweren Unwettern wird die Landeshauptstadt oftmals verschont. Und auch die trockenen Monate nehmen in den vergangenen Jahren immer mehr zu.

Zu verdanken ist das der besonderen geografischen Lage Stuttgarts. „Wir profitieren vom Schwarzwald“, erklärt Riedl. Denn zumeist in den Sommermonaten kommen die Luftströme aus Süden bis Südwesten. Die Folge: In der Stuttgarter Kessellage kommt letztendlich absinkende Luft an, nachdem diese die Höhenlagen des Schwarzwaldes überwunden hat. „Es sind wasserarme Luftmassen.“ Denn zumeist regnen die Wolken bereits in den höheren Lagen im Schwarzwald ab. „Das Mittelgebirge ist sozusagen ein natürlicher Schutz für Stuttgart“, sagt der erfahrene Meteorologe. Ein Phänomen, das man auch „aus dem Urlaub wie auf der Südseite der Alpen wiederfindet“.

Daran soll sich auch in den kommenden Tagen nichts ändern, „wenngleich es wieder etwas wechselhafter wird“. Heute müsse man wieder mit leichten Niederschlägen und kälteren Temperaturen rechnen. Der Sommer kehrt laut Wetterprognose allerdings bereits am Mittwoch zurück und am Donnerstag sollen die Temperaturen bereits wieder auf annähernd 30 Grad klettern. Nach einem erneuten Zwischentief am Freitag mit wiederum Regen, soll aber spätestens am Samstag wieder stabileres Sommerwetter einkehren.