Monteure einer Spezialfirma verschweißen nochmals die Geländer auf dem Sprungturm. Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Seit Montag ist die Luft raus. Zum 26. Mal wird gerade die Traglufthalle abgebaut. Die Hülle wird gesäubert, geflickt und lagerfähig zusammengerollt. Am Sprungturm beenden Monteure die letzten Schweißarbeiten und die Umkleidekabinen werden ausgefegt. Am 13. Mai startet das Inselbad in die Freibadsaison. „Stand heute können wir einen Zweischichtbetrieb gewährleisten und damit den Kunden die Morgenöffnung anbieten“, sagt Bäderchef Alexander Albrand.

Der Montag war optimal gewählt: Sonnenschein, 25 Grad Celsius Wärme, kein Tropfen bedeckt die Hülle der Traglufthalle. Jetzt ging‘s darum, die 26 Jahre alte Hülle möglichst schonend, aber schnell abzubauen und im sicheren Lager zu verstauen. Eine traditionelle Zeremonie: Am Montagnachmittag öffneten die Techniker die Luftschleusen, stellten das Gebläse ab und öffneten die Türen. Durch die Last der schweren Hülle entwich die Luft langsam. Während das Zelt an der einen Seite einsackte, bäumte sich die Plane auf der anderen Seite nochmals auf. Ein imposantes Schauspiel. Einige Male wiederholte sich das Auf und Ab - bis die Plane nach etwas mehr als einer Stunde platt über dem Sportbecken auf dem Boden lag. Die erste Etappe ist unfallfrei geschafft. Aufatmen. Spezialisten schauten sich die Hüllenbahnen genauer an. Nach 26 Jahren weisen sie einige geflickte Stellen auf. Neue Flicken kommen in den kommenden Tagen hinzu. „Jetzt müssen wir Risse oder Schwachstellen verkleben, damit wir im kommenden Winter keine Überraschung erleben“, sagt Corinna Danaciyan.

Für die erfahrene Mitarbeiterin der Bäderbetriebe und ihre Kollegen begann gestern der schwerere Teil der Arbeit: Die Hülle besteht aus vier schweren Planbahnen. Jede bringt zwischen 1,5 und 2,5 Tonnen auf die Waage. Mit vereinten Kräften sowie der Unterstützung zweier Radlader zogen die Mitarbeiter die plumpen Bahnen zuerst auseinander und falteten, wickelten, drückten und rollten sie anschließend zu verstaubaren Packen zusammen und hievten das Paket abschließend auf einen Anhänger. Ein Knochenjob. Die erste und schwerste Plane wurde gegen 14 Uhr in ein Lager gebracht. Bis Donnerstag werde es schon dauern, bis die letzten Teile der Traglufthalle weggeräumt sind, vermutet Routinier Ivan Budisa. Nach Ostern müssten dann das Sportbecken gesäubert, Mängel behoben und alles auf die Sommersaison vorbereitet werden. Diesen Aufwand sieht kein Inselbadgast. „Deswegen müssen wir mit dem Abbau der Traglufthalle rund vier Wochen vor Öffnung der Freibadsaison beginnen“, sagt Inselbad-Chef Arvid Donert. In den vergangenen Tagen haben Donerts Mitarbeiter bereits den FKK-Bereich auf Vordermann gebracht, die Kabinen der Sonnenterrasse vom Winterdreck befreit und den Rasen gemäht.

Auch gestern packten nicht alle Bäderbeschäftigten beim Traglufthallenabbau an. In den Duschräumen sprühten andere mit Hochdruckreinigern die Fliesen und Toiletten ab, reinigten die Bodenplatten und strahlten mit Hochdruck den Boden und die Wände im Familienbecken ab. Zwei Monteure einer Spezialfirma standen zeitgleich auf dem Sprungturm. Die Fünf-, Siebeneinhalb- und Zehn-Meter-Plattformen wurden in den Wintermonaten saniert. Abschließend schweißen die Spezialisten nun die Geländer am Drei-Meter-Brett zusammen. „Damit man wieder sicher springen kann“, so der Monteur.

Am 13. Mai beginnt die Freibadsaison - mit einer erfreulichen Nachricht. „Aus heutiger Sicht können wir das Inselbad wie geplant im Zweischichtbetrieb öffnen. Das Inselbad öffnet an Werktagen um 7 Uhr und am Wochenende um 9 Uhr“, sagt Bäderchef Albrand.