Foto: dpa - dpa

Mannheim (dpa/lsw) - Tradition trifft Moderne: Ein Minibus ohne Fahrer hat bei Touren um den historischen Wasserturm in Mannheim neue Möglichkeiten im Nahverkehr aufgezeigt. Mehrere Dutzend Menschen waren am Freitag bei den Probefahrten dabei. Mit bis zu 20 Stundenkilometern rollte das Fahrzeug mit je sechs Sitz- und Stehplätzen über das Kopfsteinpflaster am Wahrzeichen der Stadt, präsentiert wurde das Modell EZ10 von einer französischen Firma vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Eine ähnliche Testfahrt fand bereits im Herbst in Karlsruhe statt, zudem erprobt die Bahn Roboterbusse in Leipzig und Berlin.

International sind «autonome» Fahrzeuge ein großes Thema in der Branche. «Wir erwarten aber trotz aller Tests den Betrieb in der Innenstadt nicht von heute auf morgen», sagte Alexander Machowetz vom ADAC. «Die Komplexität des Stadtverkehrs braucht wohl weiter den Menschen, der bei einer unvorhergesehenen Situation schnell eingreift», meinte er.

Die fahrerlose Fahrt rief gemischte Gefühle hervor. «Mir ist ohne Chauffeur schon etwas mulmig», sagte einer der Passagiere, Michael Brandl. «Aber als Ergänzung zum normalen Auto kann ich mir das vorstellen.» Zur Sicherheit war bei der Präsentation der Techniker Vasilis Karavidas mit an Bord. «Kameras und Sensoren sorgen bei einem plötzlichen Hindernis für einen Nothalt. Danach muss das Fahrzeug manuell gestartet werden, etwa von einer Leitstelle aus», sagte er.