Stuttgart (lsw) - Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) sieht nach der Verhängung des Ausnahmezustands in der Türkei die Beziehungen zwischen den Hochschulen der Länder in Gefahr.

Wer die Verbindungen durch untersagte Dienstreisen kappe, kappe auch die Verbindung zu Europa, sagte die Grünen-Politikerin gestern in Stuttgart. Dies schade nicht nur einzelnen Wissenschaftlern, dem europäischen Wissenaustausch und dem dynamischen türkischen Wissenschaftssystem. Es schade ganz grundsätzlich der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes. Aktuell arbeiten die Hochschulen aus dem Südwesten in 21 EU-Forschungsprojekten mit Partnern aus der Türkei zusammen. Angaben zu türkischen Gastwissenschaftlern im Land konnte das Ministerium nicht machen. Die von der türkischen Regierung angeordneten Maßnahmen im Wissenschaftsbereich erfüllten sie mit großer Sorge, erklärte Bauer. Die Entlassung von 1577 Hochschuldekanen sei ein tiefer Eingriff in die Wissenschaftfreiheit.