Von Edgar Rehberger

Am Wilhelmsplatz und an der Haltestelle Rosensteinbrücke sind seit vielen Monaten die so genannten Springlichter außer Betrieb. Sie warnen vor einfahrenden Stadtbahnen und Bussen. Zumindest am Wilhelmsplatz werden die derzeit zugehängten Lichter in Kürze wieder leuchten, verspricht das Tiefbauamt.

Die Springlichter, die juristisch nicht erforderlich sind, sollen für mehr Sicherheit an den Haltestellen sorgen, indem sie einfahrende Busse und Stadtbahnen ankündigen. Immer mehr Fußgänger haben den Blick aufs Handy gerichtet, Kopfhörer auf und bekommen von der Umwelt nicht viel mit. Gedankenverloren werden die Gleise überquert. Das kann an den Haltestellen Wilhelmsplatz, Badstraße und Rosensteinbrücke gefährlich werden. Denn die Lichter dort sind zugehängt. „Außer Betrieb“ ist zu lesen. Also muss der Kopf gehoben, nach rechts und links geschaut werden.

Am Wilhelmsplatz sind die Signallichter seit Februar außer Betrieb, in der Badstraße und an der Rosensteinbrücke noch länger. „Die Zuverlässigkeit der Springlichter am Wilhelmsplatz war nicht mehr gegeben“, begründet Reinhard Unkhoff, der Leiter der Lichtsignalsteuerung im Tiefbauamt. Es war nicht gesichert, dass die entsprechenden Signallichter aktiviert werden. Daher wurden sie sicherheitshalber zugehängt. Der Wilhelmsplatz ist mit seinen vielen Ampeln, Überwegen, und Gleisen - die Linien 1,2, und 13 verkehren - einer der aufwändigsten, was die Lichtsignalsteuerung angeht. „Das Ingenieurbüro hat die Fehler gefunden und die Schaltung optimiert.“ Unkhoff hat die neue Software bereits weitergeben. „Sie ist noch nicht eingegeben, was aber in Kürze erfolgen wird.“

Anders sieht es am Halt Rosensteinbrücke aus. Buslinien und die Stadtbahnlinie U 14 konkurrieren um die Zufahrt. „Es kann sein, dass die Stadtbahn grün anfordert, der Bus aber zuerst in die Haltestelle fährt.“ Die Problembehebung sei noch in der Mache und werde noch zwei bis drei Wochen dauern. „Es müssen dann noch ein bis zwei Kontakte gesetzt und die Software eingegeben werden.“ Das könne nur in der betriebsfreien Zeit, also nachts, geschehen. „Und wir haben gerade sehr viele Baustellen in der Stadt.“

Dass sich die Lösung des Problems so lange hinzieht, kritisiert auch der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung. „Gerade für sehbehinderte und blinde Menschen ist das echt ein Abenteuer, nicht unter die Räder zu kommen“, so Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl. „Der Zustand an den Haltestellen ist echt gefährlich. Und das schon sehr lange.“