Hübsch anzusehen, aber unattraktiv für Kinder und Jugendliche. Die Stadt will deshalb den Veielschen Garten für 260 000 Euro umgestalten. Fotos: Nagel Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Für die Umgestaltung des Veielschen Gartens an der Waiblinger Straße stehen Konzeption und Fördermittel Gewehr bei Fuß. Allerdings verschiebt sich die Realisierung wohl um einige Monate. Der Grund: Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat unter anderem mit dem Neckarpark alle Hände voll zu tun.

Bad Cannstatt hat - vom Kurpark einmal abgesehen - nicht gerade viel innerstädtische Spiel- und Grünflächen für Jugendliche und Kinder zu bieten. Deshalb ist die Umgestaltung des 1,5 Hektar großen Veielschen Gartens, der versteckt hinter Büschen und Bäumen heute ein stiefmütterliches Dasein fristet, ein wichtiges Vorhaben. Eigentlich sollte in diesem Sommer mit der Umsetzung gestartet werden, doch angesichts der vielen Großprojekte wie etwa Rosensteintunnel und Aufsiedlung des Güterbahnhof-Areals müssen die Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes Prioritäten setzen. Bekanntlich soll in wenigen Wochen mit dem Bau der sogenannten „Grünen Mitte“ im Neckarpark begonnen werden.

„Die Stadt bedauert die Verzögerung“, sagt Hermann-Lambert Oediger vom Stadtplanungsamt und Leiter der Abteilung Stadtentwicklung. Denn nicht nur 260 000 Euro für den Umbau stehen zur Verfügung, auch das Konzept, an dem sich neben den Anwohnern auch viele Kinder und Jugendliche beteiligt hatten, liegt fix und fertig auf dem Schreibtisch. Grillplatz, Skateranlage und pflegeintensive Blumenbeete gibt es keine, allerdings etliche Sportgeräte. Unter anderem Trampoline und Callanatics-Geräte. Dieser Trendsport aus den USA boomt schon seit Jahren in den Fitnessstudios, aber auch in Sportvereinen und Schulen. Eine überdachte Aufenthaltsfläche mit Sitzgelegenheiten ist ebenfalls vorgesehen und soll baulich so gestaltet werden, dass hier keine unliebsamen Gäste übernachten. Das Thema soziale Kontrolle wird - angesichts der Vorgeschichte - bei der Gesamtkonzeption großgeschrieben. Denn der Veielsche Garten war einst als Stricher- und Drogentreff verschrien.

„Wir arbeiten weiter an einer zügigen Umsetzung - allein schon wegen des großen Bürgerengagements in der Planungsphase“, so Oediger. Zudem sei der künftige Park eine wichtige Freizeitmöglichkeit für ein Cannstatter Gebiet, in dem Grünflächen absolut Mangelware ist. „Das gilt insbesondere für den Seelberg“, so der Stadtplaner. Er erinnert daran, dass die Idee dafür aus einer Befragung von Jugendlichen aus diesem Wohnquartier entstanden ist. „Deshalb ist auch eine direkte Anbindung wichtig“, sagt Oediger. Der Bezirksbeirat fordert jetzt, auf Höhe der Kreuznacher Straße eine Fußgängerquerung über die Waiblinger Straße zu bauen. Laut SSB machbar.