Autofahrer mussten sich gestern an der Hofener/Viaduktstraße gedulden. Zwischen 9 und 13 Uhr wurden dort die Kanalarbeiten durchgeführt. Fotos: Gökalp Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Einen offiziellen Spatenstich für ein Straßenbauprojekt erlebt man in Bad Cannstatt nicht alle Tage. Doch Baubürgermeister Peter Pätzold lässt es sich am Freitag nicht nehmen, mit diesem Akt den Startschuss für eine der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen der Sozialen Stadt Hallschlag zu geben: den Umbau der Straßen Hallschlag und Am Römerkastell. Zudem wird der Platz an der Altenburger Steige neu gestaltet. Die Kosten: 2,5 Millionen Euro.

Einweihung des Travertinparks oder Eröffnung der Stadtbahnlinie U 12, es gab in den vergangenen Jahren schon öfters große Tage für den einst so verrufenen Cannstatter Stadtteil. Am Freitag gibt es wieder einmal Grund zur Freude, denn die beiden wichtigsten Verkehrswege, die Straßen Hallschlag und Am Römerkastell, werden in den kommenden Monaten umgestaltet. Eine Maßnahme, die schon seit Jahren gefordert wurde und jetzt durch das Förderprojekt Soziale Stadt realisiert werden kann.

Was städtebaulich fast noch noch wertvoller ist: Der Platz an der Altenburger Steige mit den Einmündungen zur Rommelstraße, Sparrhärmlingweg und Am Römerkastell erhält ebenfalls ein völlig neues Gesicht. Er soll den Stadtteil nach der Zufahrt von der Altenburger Steige optisch ansprechend präsentieren und deshalb einen entsprechend prominenten Namen erhalten: Die Cannstatter CDU plädiert für den früheren Nato-Generalsekretär und Verteidigungsminister Manfred Wörner, der in Bad Cannstatt geboren wurde und zur Schule ging.

Der Platz soll auch zum Blickfenster in die Cannstatter Geschichte werden. Dazu wird die Stichstraße zur Rommelstraße aufgegeben, zurückgebaut und einen Pflasterbelag erhalten. Vier neue Baumquartiere sollen ein Quadrat bilden, dessen Mitte Pflastersteine aus der Römerzeit bilden. Eingelassen sind historische Relikte. Sitzbänke mit Travertinblöcken laden zum Verweilen ein. Die Beleuchtung spielt eine wichtige Rolle. LED-Lichtstelen wie in der Seelbergstraße sollen die Flächen beleuchten. An den Stelen sind spezielle Vermerke zur Geschichte des Hallschlags denkbar.

Veränderung in diesem Bereich gibt es auch durch die Tatsache, dass die evangelische Kirche die Gebäude der Steiggemeinde verkauft hat. Sie sollen bereits in diesem Sommer abgerissen werden. Der Investor will bis 2017 an gleicher Stelle vier Häuser mit insgesamt 20 Wohnungen sowie 24 Stellplätze bauen.

Der neue Platz ist Teil der umfangreichen Straßenumgestaltung, die auf das Freiraumkonzept für den Hallschlag zurückgeht, das 2010 in der Bürgerbeteiligung erarbeitet wurde. Bereits erneuert sind Wohnstraßen innerhalb der Siedlung (Düsseldorfer/Essener/Bochumer/Dortmunder Straße, Helga-Feddersen-Weg), und mit der Römerstaffel wurde ein wichtiger Zugang zum Neckartal hergestellt.

In dem nun startenden Bauabschnitt werden in den kommenden 18 Monaten insgesamt 15 000 Quadratmeter Verkehrsflächen umgestaltet. Die Straße Hallschlag wird vom Sparrhärmlingweg bis zur Abzweigung Auf der Steig erneuert. Fahrradschutzstreifen werden integriert, die Gehwege verbreitert und auch hier die Bushaltestellen komfortabler ausgestaltet.

In der Straße Am Römerkastell wird bis zur Einmündung der Essener Straße der noch fehlende südliche Teil entlang des neuen Stadtteilzentrums ergänzt. Die Gehwege werden breiter und die Zugänge zu den neuen Einkaufsmöglichkeiten im Römerkastell besser erreichbar. Das Stück bis zum Nastplatz kann erst erneuert werden, wenn die Bauarbeiten am Mehrgenerationenhaus Am Römerkastell 69 beendet sind. Die Umgestaltung der 15 000 Quadratmeter großen Flächen kostet rund 2,5 Millionen Euro und wird überwiegend im Programm Soziale Stadt finanziert.

Weitere Informationen unter www.zukunft-hallschlag.de oder im Stadtteilbüro der Sozialen Stadt, Düsseldorfer Straße 25.

Tag der Bürgerinformation

Der jährliche Tag der Bürgerinformation im Rahmen des Programms Soziale Stadt im Hallschlag findet am Freitag, 17. Juni, statt. In dem neuen, großzügigen Durchgang von der Straße Hallschlag in den Innenhof des Römerkastells mit dem neuen Stadtteilzentrum gibt es von 15 bis 18 Uhr ein vielfältiges Angebot. Wie jedes Jahr können Interessierte alles über die aktuellen Entwicklungen im Stadtteil erfahren. Kinder der Altenburgschule tragen musikalisch und kulinarisch zum Gelingen bei und das Spielmobil kümmert sich um die Unterhaltung der Kinder. Um 15 Uhr gibt Bürgermeister Peter Pätzold mit einem Spatenstich das Startsignal für die Umbauarbeiten