(jo) - Fair produzierte Waren sind in vielen Geschäften in Bad Cannstatt fester Bestandteil des Sortiments. Der Stadtbezirk ist, wie gesamt Stuttgart, mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet. Um diese Auszeichnung weiterhin führen zu können, muss alle zwei Jahre nachgewiesen werden, dass Fairer Handel im Stadtbezirk auch präsent ist.

Seit 2013 ist Stuttgart faire Stadt und folgte damit dem Beispiel vieler Metropolen wie London, Dublin und Rom. Voraussetzung für dieses Zertifikat ist, dass mindestens zwei Drittel der 23 Stadtbezirke diese Auszeichnung vorweisen. Seit mehr als fünf Jahren ist auch Bad Cannstatt Fairtrade-Stadtbezirk.

Das Siegel wird vom Verein TransFair verliehen und muss alle zwei Jahre erneuert werden. Dabei soll nachgewiesen werden, dass der Stadtbezirk alle geforderten Kriterien erfüllt. Um die Erneuerung des Zertifikats kümmert sich eine Steuerungsgruppe, die sich aus Vertretern von Schulen, Vereinen, Kirchen, Initiativen, Parteien und der Bezirksverwaltung zusammensetzt. Um erneut ausgezeichnet zu werden, müssen unter anderem Einzelhändler, Gastronomiebetriebe, Schulen sowie die Stadtverwaltung fair gehandelte Waren anbieten.

Viele Einzelhändler und Supermarktketten im Stadtbezirk haben heute in ihrem Sortiment fair gehandelte Waren. Das sei nicht das Problem, sagt Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler. Schwieriger sei es, Gastronomen zu finden, die fair gehandelte Produkte anbieten. Insgesamt ist das Thema „im letzten Jahr etwas eingeschlafen“, deshalb will Löffler beim Abendmarkt, der vom 26. Mai bis zum 8. September stattfindet, auf Fairtrade aufmerksam machen. Als Bad Cannstatt das Zertifikat erstmals erhielt, sei Fairer Handel im Stadtbezirk präsenter gewesen.

Aus diesem Grund will der Bezirksvorsteher die Chance im Sommer nutzen, um das Thema zu befeuern. Konkret soll dies am 23. und 30. Juni geschehen. Die Verantwortlichen wollen fair gehandelte Produkte an einem eigenen Stand auf dem Abendmarkt anbieten. Außerdem sind Vorträge, eine Ausstellung sowie ein Poetry Slam zu Fairem Handel geplant. Am 30. Juni soll Musik und Tanz von Schulen und Kulturvereinen auf der Bühne am Marktplatz für Unterhaltung sorgen.