Martin Mannweiler freut sich mit den Schülern auf die Filmpremiere. Foto: Mannweiler Quelle: Unbekannt

(if) - Ein besonderes Projekt gibt es zwischen Altenburgschülern und Senioren des Altenburgheims. Am 21. Oktober wird der Film im Kinder- und Jugendhaus Hallschlag vorgeführt. Projektleiter Martin Mannweiler erklärt, wie es zu dem Projekt kam.

„Ich habe mit den Projektteilnehmern im Rahmen eines wöchentlichen Film-Themenunterrichtes in der Altenburgschule gearbeitet. Mit den Schülern entstand im Zuge dessen die Idee, ein außerschulisches Projekt zu starten. So kam es zum Kontakt mit dem Altenburgheim.

Mit einer kleinen Teilnehmerzahl wollte er den Kindern der Gemeinschaftsschule eine intensivierte inhaltliche und technische Anleitung in Aussicht stellen. Darüber hinaus äußerten die Kinder den Wunsch, „rauszugehen, um Leute zu interviewen“. Das Konzept eines Dokudrehs kann diesen Ideen und Wünschen gerecht werden.

So entstand der Name für das Projekt: hoodReport. Die Teilnehmer lernen einen Dokumentarfilm von der Recherche, über den Dreh bis zum Schnitt zu produzieren. In dem Film haben die Schüler den Alltag der Mitarbeiter und Bewohner des Altenburgheims zum Bezug genommen. Sie sammelten soziale Erfahrungen. Es gab einen generationsübergreifenden Austausch im Alten- und Pflegeheim und erlebten Teamarbeit. Am Projekt nehmen acht Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren teil. Es gab Drehtermine mit den Bewohnern. Interviewt und filmisch begleitet, hat die Gruppe acht Bewohner des Altenburgheims. Auch haben sich neun Kollegen vom Pflegepersonal kurz filmen lassen. Kooperiert hat Mannweiler mit dem Förderverein für ehrenamtliche Gemeinwesenarbeit Hallschlag e.V. und dem Jugendhaus Hallschlag. Die Schüler recherchierten im Onlinerechercheworkshop Inhalte zu den Themen „Alter“ und dem „Alltag in Pflegeeinrichtungen“. „Wichtig war die Unterscheidung zwischen journalistischen respektive wissenschaftlichen Fakten und Meinungen einzelner“, so Mannweiler. Auf dieser Basis wurden die Interviewfragen formuliert. Danach galt es, die Kinder auf den Dreh vorzubereiten. Dabei wurden der Ablauf der Interviewdrehs und der Schnittbilderdrehs erprobt. Während der Drehs im Altenburgheim wurde in Kleingruppen mit zwei bis fünf Kindern und Mannweiler gearbeitet.

Das Projekt ist am 13. Juni gestartet. Gedreht wurde innerhalb der letzten drei Wochen vor den Sommerferien. Gefördert wurde das Projekt durch den Fonds „Zukunft der Jugend“ der Stadt Stuttgart in Kooperation mit dem Förderverein für ehrenamtliche Gemeinwesenarbeit Hallschlag e.V..

„Die Kinder haben sich sehr differenziert mit dem Thema befasst. Auf der einen Seite haben sie sich sehr frei und unbeschwert im Altenheim bewegt, auf der anderen Seite jedoch wussten sie, wann es nötig war sich zurückzuhalten.“, so Mannweiler. Sie hätten verstanden, dass der Alltag im Altenburgheim sehr offen und aktiv gestaltet sei, dass aber auch Krankheit und Altersschwäche allgegenwärtig seien. Nicht nur die Interviewpartner, auch weitere Bewohner seien sehr interessiert gewesen.

Mannweiler ist Sozial- und Mediengeograph und arbeitet als freischaffender Medienpädagoge mit dem Schwerpunkt Filmproduktion im Raum Stuttgart. In Stuttgart ist er für die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, den Landesfilmdienst Baden-Württemberg und das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg tätig und arbeitet in der Schulkindbetreuung der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft. Als nächstes wird er mit einer anderen Gruppe im Jugendhaus Cann drehen.

Die Premiere des Films findet statt im Kinder- und Jugendhaus Hallschlag, Sigmund-Lindauer-Weg 9, am 21. Oktober von 15 bis zirka 17 Uhr. Eintritt frei.