Ab in die Wellen. Foto: xterraadventures - xterraadventures

Bei der Cross-Variante des Ironman waren die Wellen höher und die Strecke matschiger als in den vergangenen Jahren

EsslingenBei der Xterra-WM auf Hawaii ist es ein bisschen wie beim berühmten Filmhelden Forrest Gump und der Schachtel Pralinen: Man weiß nie, was man bekommt – was für Bedingungen man vorfindet. Drei Esslinger haben das bei der diesjährigen Ausgabe der Cross-Variante des Ironmans hautnah erlebt. Für die 1,5 Kilometer Brandungsschwimmen, 35 Kilometer Radfahren im Gelände und zehn Kilometer Crosslauf benötigten zumindest die, die schon vor einem Jahr dabei waren, runde eine Stunde länger als damals. Die Wellen waren höher, die Rad- und Laufstrecke matschiger.

„Es war das härteste Rennen in den 23 Jahren des Bestehens – es war so anstrengend“, erzählt Bernd Kiesel nach seiner Rückkehr nach Esslingen. Aber er hat sich längst erholt. „Dazu ist es ein Crossrennen, die Bedingungen waren für alle gleich“, sagt er. Den Ironman in ruhigerem Gewässer und auf geraderer Strecke hat er auch schon absolviert, aber Cross hat es ihm angetan. So wie Fabian Klix und Simone Mayer, die beiden anderen Esslinger Starter auf Hawaii, auch.

Dass Kiesel bei seiner sechsten und der von ihm trainierte Klix bei seiner zweiten Teilnahme am Ende mit ihrer Platzierung nicht ganz zufrieden waren, ist längst verschmerzt. Kiesel kam in 4:50 Stunden auf Platz 313 und Rang 28 in der Altersklasse 50 bis 54. Platz zehn bis zwölf hatte er sich vorgenommen. Klix hatte Pech mit einem Platten und wurde dadurch in 4:47 Stunden auf Platz 299 zurückgeworfen, in der Altersklasse 25 bis 29 war das Rang 24. Mayer, die bei ihrer Premiere aus Hawaii in erster Linie durchkommen wollte, kam nach 5:20 Stunden ins Ziel, was Rang 430 und Platz 13 in der Altersklasse 40 bis 44 bedeutete.

Gut im Schieben

Eine starke Leistung am Ende, denn 150 der 800 Starter hatten unterwegs aufgegeben. Das wiederum war angesichts der Bedingungen keine Überraschung. Bei vier Meter hohen Wellen waren die zwischenzeitlichen Landgänge eine Tortur. „Das war richtig übel“, sagt Kiesel, der sich dabei die Schulter anschlug, aber weitermachte. Nach tagelangen Regenfällen war die Strecke so matschig und von tiefen Pfützen durchzogen, dass anschließend weniger Rad gefahren als Rad geschoben wurde. „Beim Schieben bin ich offensichtlich ganz gut, denn ich war verhältnismäßig schnell unterwegs“, berichtet Kiesel.

Als es auf die Laufstrecke ging, war ein großer Teil der Kraftreserven aufgebraucht, bei Klix kam der Frust über den Zeitverlust durch den kaputten Reifen dazu. Im Ziel aber überwog „der Stolz, dass man es geschafft hat. Das Rennen ist die Belohnung für das Training über das ganze Jahre“, erklärt Kiesel, der zuvor die Europatour gewonnen hatte.

Anschließend ließen es sich die drei Esslinger gut gehen. „Es gibt doch Bier auf Hawaii“, berichtet Kiesel fröhlich. Noch ein Strandtag, dann ging es zurück ins herbstliche Deutschland. „Jetzt steht erst einmal Erholung an, die Saison war lang“, erzählt Kiesel. Und im kommenden Jahr? „Dann geht es wieder nach Hawaii.“ Mal sehen, was für Bedingungen die Teilnehmer dann vorfinden.