Das belgisch-deutsche Duo Davy Sanders/Andres Haller ist in dieser Saison bislang am konstantesten unterwegs und führt die Wertung der deutschen Seitenwagenmeisterschaft nach fünf Veranstaltungen an. Foto: Beck - Beck

Die Neuausrichtung im vergangenen Jahr – nach dem Abschied aus der ADAC-MX-Masters-Serie – ist nach MSC-Angaben erfolgreich verlaufen.

AichwaldAn diesem Wochenende wird Aichwald wieder zum Motocross-Mekka. Auf der Strecke „In den Horben“ erwartet die treue Fan-Gemeinde ein Motorsportspektakel, Freitag- und Samstagabend wird zudem im Festzelt kräftig gefeiert. Beim sportlichen Programm der 58. Auflage des Aichwalder Motocross am Samstag und Sonntag, 7. und 8. Juli, setzen die Veranstalter vom MSC „Eiserne Hand“ Aichwald erneut auf die international ausgeschriebene deutsche Seitenwagenmeisterschaft, die deutsche Meisterschaft der Open-Klasse und die Amateure des DMV-Zwei-Takt-Cups. Die Neuausrichtung im vergangenen Jahr – nach dem Abschied aus der ADAC-MX-Masters-Serie – ist nach MSC-Angaben erfolgreich verlaufen. „Die Zuschauer waren begeistert und sind in ähnlicher Zahl wie in den Jahren zuvor nach Aichwald gepilgert“, sagt der MSC-Vorsitzende Manuel Dorn.

Vor allem die Rückkehr der Gespanne auf den Schurwald fand bei den Besuchern Anklang, von 1985 bis 1999 waren die Seitenwagen noch regelmäßig auch mit Läufen um die deutsche Meisterschaft zu Gast auf der Aichwalder Strecke. Die Seitenwagenrennen seien im vergangenen Jahr sicherlich das Highlight gewesen, sagtDorn. Und auch von Seite der Fahrer gab es durchaus positive Rückmeldungen. „Die Teilnehmer waren mit der Strecke zufrieden“, so der MSC-Vereinsvorsitzende.

Schmid will’s noch mal wissen

Die Zwischenwertung der aktuellen Seitenwagenmeisterschaft führt das belgisch-deutsche Duo Davy Sanders/Andres Haller an. Die beiden zeigten in den bislang fünf Veranstaltungen die konstantesten Leistungen. Als härteste Widersacher kristallisierten sich die jungen Österreicher Benny Weiss/Patrick Schneider heraus. Jan Hendrickx, der Weltmeister aus dem Jahr 2016, und Peter Beunk starten in diesem Jahr nur in der deutschen Serie; sie belegen Platz drei.

Auch Club-Fahrer des MSC Aichwald sind mit von der Partie. Tobias Blank aus Esslingen startet mit Beifahrer Pascal Knübben (Rang acht). Der Welzheimer Beifahrer Michael Klooz ist mit Pilot Christian Sieber unterwegs (Platz neun). Marcel Faustmann, der in Aichwald im vergangenen Jahr aufs Podium fuhr und Vizemeister wurde, hatte Probleme, einen Beifahrer zu finden. Nun tritt er mit Ronny Benning in der Serie zum ersten Mal in dieser Saison an. Der Start des vierten MSC-Fahrers kommt überraschend: Der 57-jährige Dietmar Schmid gilt in Motocrosskreisen als Sidecarcross-Legende und fährt eigentlich nur noch in der Veteranenklasse. In Aichwald will er es gemeinsam mit Beifahrer Bruno Kälin aber noch einmal wissen. „Das freut uns sehr“, sagt Manuel Dorn.

Bei den DM Open dominiert bislang der Belgier Jens Getteman, der sieben der zehn Saisonrennen gewonnen hat. Härtester Verfolger ist der vierfache Open-Champion Filip Neugebauer aus Tschechien. Drittplatziert ist Mike Stender, der in Aichwald aber nicht antreten wird. Stender verletzte sich vor zwei Wochen schwer am Knie, was das Saisonaus bedeutete. Aus deutscher Sicht sind die Brüder Tim und Tom Koch sowie Dominique Thury mit Siegchancen ausgestattet. Tim Koch ist Gesamtvierter. Sein Bruder Tom startet regelmäßig bei den Rennen der MX2-Weltmeisterschaft, bei seinem bisher einzigen Start in der Open-Saison fuhr er in Kamp-Lintfort prompt einen Laufsieg ein.

Das sportliche Programm rundet der DMV BRC MX 2-Takt-Cup ab, eine Serie, die Amateuren eine Plattform bieten soll. Hier dominiert der Urbacher Moritz Schittenhelm, der alle zwölf Saisonrennen für sich entschieden hat. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Mike Hartmann und Lukas Streichsbier.

Bei den Vorbereitungen auf die Großveranstaltung spielte den Organisatoren das gute Wetter der vergangenen Wochen in die Karten, mit den Arbeiten sind sie dem Zeitplan sogar voraus. „Der Helferzuspruch ist ungebrochen“, verdeutlicht Dorn. Und dass sich im Laufe der Jahre bei den Helfern viel Routine eingestellt hat, komme einem zügigen Organisationsfortschritt entgegen. Am Rennwochenende halten 500 Ehrenamtliche aus den MSC-Reihen das Geschehen auf der Strecke und im Festzelt am Laufen. Hinzu kommen Kräfte von DRK oder Feuerwehr. Auch diese sorgen dafür, dass Aichwald am Wochenende wieder zum Motocross-Mekka wird.

Termine und Preise

Party, Training und Qualifikation: Am Freitag beginnt die Party im Festzelt an der Rennstrecke um 20 Uhr, für Stimmung sorgt dabei das „Hofbräu-Regiment“. Motorsport wird dann ab Samstag auf der Strecke „In den Horben“ geboten. Die Seitenwagen-Gespanne beginnen mit dem Training um 9 Uhr, danach folgen die Fahrer des Zwei-Takt-Cups und der DM-Open-Klasse. Die Gespanne fahren ab 11 Uhr ihre Qualifikation für das Rennen aus. Die Halbfinals des Zwei-Takt-Cups werden um 13.10 Uhr und 13.45 Uhr gestartet, ehe es ab 14.20 Uhr bei den DM Open um die Qualifikation geht. Ab 19 Uhr spielen die „VIP’s“ im Festzelt zur Party auf, ab 20 Uhr gibt es dann dort den Fahrerempfang.

Der Rennsonntag: Den Auftakt bildet das „Warm-up“ der DM Open ab 9.15 Uhr, gefolgt von dem der Seitenwagen und des Zwei-Takt-Cups. Das Open-B-Finale wird um 11.20 Uhr gestartet. Die Seitenwagen gehen um 13 Uhr zum ersten Lauf auf die Strecke, der zweite Lauf der DM Open startet um 16.50 Uhr. Die Gesamtsiegerehrung ist ab 18 Uhr im Festzelt.

Preise: Samstags kosten Karten sechs Euro (unter zehn Jahren frei). Denselben Preis zahlen Zehn- bis 14-Jährige am Sonntag, ab einem Alter von 15 Jahren werden 15 Euro fällig. Der (freie) Eintritt zu den abendlichen Partys wird erst ab einem Alter von 16 Jahren gewährt.