Obwohl er stark hielt, musste SVC-Schlussmann Anastasios Bitsos dennoch 13 Mal hinter isich greifen. Foto: Strehlow - Strehlow

Der Wasserball-Zweitligist SV Cannstatt unterliegt der SG Stadtwerke München mit 5:13. Nächste und letzte Partie erst Mitte April.

Bad CannstattDer SV Cannstatt konnte seine gute Bilanz im Mombach-Bad nicht weiter aufpolieren und verlor am Sonntag sein letztes Saisonheimspiel gegen die SG Stadtwerke München mit 5:13 (1:1, 3:4, 1:5, 0:3). Dennoch kann sich die Heimstatistik mit neun Siegen und drei Niederlagen sehen lassen. Dementsprechend zog auch Trainer Andras Feher – am 14. April steht noch die Partie beim SV Ludwigsburg II aus – bereits Tage vor dem Münchner-Spiel positive Bilanz. „20 Punkte habe ich mir ausgerechnet, um in der Liga zu bleiben, vor den abschließenden beiden Partien haben wir schon 27. Die Mannschaft hat einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht“, freut sich Feher. Vor allem die Konstanz hat den Ungarn im Dienste des SVC begeistert. „Außer gegen Würzburg und Neustadt haben wir durchweg gute Spiele abgeliefert. Das lässt für die kommende Saison hoffen.“ Und beim Blick in die Ferne sieht er einen Vorteil im Vergleich zur Konkurrenz. Bei vielen Klubs liege der Altersdurchschnitt über 25 Jahren, in Cannstatt sei der Älteste gerademal 25. Dementsprechend stecke noch Potenzial in der Truppe. Darüber hinaus deute alles darauf hin, dass der starke Neuseeländer Braendan Drennan in der nächste Saison „für uns wieder ins Wasser steigen wird“.

Zu viele Hinausstellungen

Nach einem Arbeitsunfall musste Feher indes im abschließenden Heimspiel am Beckenrand passen. Seine Position nahm der etatmäßige Kapitän Lennart Löscher ein. Doch kerngesund fand sich Löscher an seinem Platz außerhalb des nassen Elements auch nicht ein. Er trug aufgrund eines im Sommer erlittenen Mittelfußbruchs und jetziger Nach-OP einen Gesundheitsschuh bis hoch zum Knie. Generell war die Personalsituation beim SVC – auch wegen unnötiger Sperren – alles andere als erfolgsversprechend gegen München, gegen die man vor Wochenfrist bereits mit 9:14 baden ging. „Wir sind mit dem letzten Aufgebot angetreten“, so Löscher, wobei er nach der Partie den beiden Jugendspielern Moritz Hartmann und Valentin Tuda ein Sonderlob aussprach. „Es bot sich die Möglichkeit, diesen beiden mehr Spielzeit zu geben. Sie haben ihre Sache gut gemacht.“ Die längeren Auftritte der Nachwuchsakteure hingen aber auch mit den vielen Fehlleistungen der Cannstatter zusammen. Julian Thran wurde bereits kurz vor Beendigung des zweiten Viertels nach drei Hinausstellung ausgeschlossen, selbiges Schicksal ereilte Tin Delmo Ende des dritten Abschnittes. Zu Beginn des vierten Viertels war für Center Nowak Zugic nach einem Disput mit dem Schiedsrichter der Badetag vorzeitig beendet. So hatten die Cannstatter das ganze letzte Viertel über keine Wechsel-Optionen mehr.

Noch auf Tabellenplatz zwei

Die vielen Hinausstellungen waren letztlich auch mitverantwortlich für die klare Niederlage und sorgten auch bei Löscher für Aufregung. „Sicherlich haben wir uns in den Zweikämpfen nicht immer clever angestellt. Aber wir haben 13 Hinausstellungen kassiert, München keine einzige. Das kann eigentlich nicht sein.“ Aufgrund einer sehr guten Verteidigung – auch in Unterzahl – hielten die Hausherren bis zur Hälfte noch gut mit, lagen nur mit 4:5 hinten. Doch der zusätzliche Kraftaufwand hinterließ seine Spuren. Die routinierten Gäste aus der bayrischen Landeshauptstadt nutzten dies und zogen im dritten Viertel entscheidend bis auf 10:5 weg. „Im Angriff haben wir zudem häufig auch den freien Mann übersehen, weshalb viele Chancen verpufften“, hat Löscher erkannt. Letztlich kämpften die Cannstatter verbissen, konnten aber keine Ergebniskorrektur mehr betreiben und unterlagen mit 5:13. Dennoch ist der SVC weiterhin auf Platz zwei anzutreffen, wird aber noch einige Plätze abrutschen. So steht der gestrige Gegner München mit einem Punkt weniger hinter dem SVC, hinkt aber sechs Spiele hinterher.

SV Cannstatt: Bitsos (im Tor); Delmo (2), Hartmann, Julian Thran, Adrian Thran (1), Evan Müller, Stoll, Zugic (2), Tuda, Nemitz.