Der SVC-Wasserballer Adrian Thran treibt den Ball vor sich her. Gegen Foto: Niklas Heck - Niklas Heck

Selbst für Wasserballverhältnisse ist diese Trefferdichte ein seltenes Vergnügen: 30 Tore in 32 Minuten. Schlussendlich konnten die Zweitliga-Wasserballer des SV Cannstatt am vergangenen Sonntag eine deutliche Mehrzahl an Treffern auf ihrer Seite der Spielanzeige verbuchen.

Bad CannstattSelbst für Wasserballverhältnisse ist diese Trefferdichte ein seltenes Vergnügen: 30 Tore in 32 Minuten. Schlussendlich konnten die Zweitliga-Wasserballer des SV Cannstatt am vergangenen Sonntag eine deutliche Mehrzahl an Treffern auf ihrer Seite der Spielanzeige verbuchen. Und konnten mit einem in der Schlussphase deutlichen 18:12 (4:5,6:3,3:3,5:1)-Sieg gegen den 1. BSC Pforzheim den sechsten Erfolg im sechsten Heimspiel des Jahres 2018 feiern.

Dabei standen die Zeichen im Mombachbad nicht von Anfang an auf Sieg für die Hausherren: Zwar hatte sich der SVC mit einer beeindruckenden Heimserie von fünf Siegen im Wasserballjahr 2018 bislang stets exzellent vor heimischem Publikum verkauft, jedoch weiß man schon aus alten Oberligazeiten um die stets starken Qualitäten der Pforzheimer. Besonders deren agile Rückraumspieler, so Trainer Andras Feher, galt es auszuschalten, um die andauernde Serie auch im sechsten Heimspiel nicht jäh reißen zu lassen. Trotz der taktischen Anweisungen und dem Komplettaufgebot aufseiten der Cannstatter, bei denen nur Torhüter Soma Mihalik und Jungtalent Finn Julius Wörn (beide verletzt) fehlten, startete das Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Den ersten Akzent setzten die Gäste dann kurz vor der Viertelpause mit einem sehenswerten Blitzangriff nach genommener Auszeit, der den Pforzheimern auch prompt eine 5:4-Führung einbrachte. Erst langsam schienen die Hausherren, die erst am Mittwochabend gegen Bietigheim ihr letztes Spiel bestritten hatten, nun aufzutauen und Antworten auf das konzentrierte Abwehrspiel der Gäste zu finden. Diese blieben dem SVC aber auch im zweiten Spielabschnitt dicht auf den Fersen – nicht zuletzt dank eines Traumduos im Rückraum. Allein der auf den Flügeln eingesetzte Pascal Sachs vermochte sechs Treffer zum Konto seines Teams beizusteuern, weitere zwei kamen von dem nicht minder gut aufgelegten Bojan Marin. Gegen die zwei Toptorschützen schien für das sonst als Abwehrbollwerk berüchtigte Cannstatter Team schlicht kein Kraut gewachsen – zumal nun auch der Angriff zunehmend zum Manko wurde: Dieser endete deutlich häufiger am Aluminium als im Tor und brachte die eigene Auswechselbank immer wieder an den Rand der Verzweiflung. Einzig Linkshänder Adrian Thran, der fünf Treffer zum Torreigen beisteuerte, und Youngster Tim Kraut, dessen Schüsse viermal mit Torerfolg endeten, schienen genug Zielwasser getrunken zu haben. Besonders in der ersten Hälfte schienen die beiden starken Außenspieler die Cannstatter fast in Eigenregie im Spiel zu halten, ehe nach dem Seitenwechsel auch der Rest der Mannschaft auftrumpfte. Nachdem der Pforzheimer Hauptakteur Pascal Sachs vom Schiedsrichtergespann vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, schien das beinahe wie ein Befreiungsschlag für die Abwehr der Gastgeber. Zwar hatten die sich kurz vor Halbzeitpfiff bereits den ersten komfortablen Vorsprung erspielt, konnten diesen aber ohne große Torgefahr auf gegnerischer Seite nun mühelos festigen. Besonders im letzten Viertel, in dem Andras Feher noch aus den Vollen schöpfen konnte und die Gäste aus der Goldstadt zunehmend an Kondition abbauten, stellte der SVC einmal mehr seine Torschussqualitäten unter Beweis. Mit fünf Toren machte er das gut, was im Großteil des Spiels zuvor am Pfosten gelandet war.

Auch wenn der deutliche Unterschied von sechs Toren am Ende nicht unbedingt den körperbetonten Spielverlauf widerspiegelte, fiel Trainer Andras Feher nach Spielende doch sichtlich ein Stein vom Herzen: „Es ist ein gutes Gefühl, auch im sechsten Spiel zu Hause ungeschlagen zu sein. Das bringt uns dem Ziel Klassenerhalt ein deutliches Stück näher und gestaltet den Sommer einfacher für uns.“ Tatsächlich ist die rote Laterne mit dem Erreichen des fünften Tabellenplatzes nach dem zwölften Saisonspiel schon in große Ferne gerückt – auch wenn man davon am Cannstatter Neckarufer noch nichts wissen möchte. Zu schwer vergleichbar ist dafür die Tabelle, in der einige Mannschaften am Wochenende erst ihre fünfte Partie bestritten. Somit geht der SVC weiterhin höchst konzentriert auf Punktejagd in ganz Süddeutschland – und reist hierfür bereits am kommenden Sonntag zum Tabellennachbar aus Weiden.

Für den SV Cannstatt waren im Einsatz: Anastasios Bitsos (TW), Miles Müller, Fabian Thran (2 Tore), Julian Thran (1), Lennart Löscher (1), Adrian Thran (5), Evan Müller (2), Daniel Stoll, Braeden Drennan (2), Benjamin Lehmann, Robin Rüdt, Christoph Vorpahl (1), Tim Kraut (4).