Fabian Weil (Nummer 12), Catcher der Reds in beiden Begegnungen, ist schneller am Base als ein Regensburger Defensiv-Spieler. Foto: Drobny Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt - Ein heißer Sommertag, gut aufgelegte Reds-Fans, zwei äußerst spannende Spiele im DB-Ballpark gegen einen gleichwertigen Gegner und am Ende zwei Siege - der Heimspiel-Tag der Stuttgart Reds am Samstag gegen die Regensburg Legionäre war perfekt. Zwischen den beiden jeweils mit 7:6 gewonnenen Begegnungen wurde außerdem die Baseball Academy Stuttgart offiziell auf den Weg gebracht.

Der Playoff-Zug für Stuttgart ist bereits abgefahren und nun gilt es, sich eine gute Ausgangsposition für die Play-Downs zu sichern. Das Aufeinandertreffen mit dem direkten Tabellennachbarn Regensburg - bislang einen Platz besser als Stuttgart als Tabellen-Fünfter platziert - war deshalb extrem wichtig. Wie die Baseballer des TV Cannstatt so bauen auch die mehrfachen Deutschen Meister aus der Oberpfalz dieses Jahr in ihrem Erst-Bundesliga-Team auf den Nachwuchs.

Die Reds begannen das erste Spiel mit Nik Stephenson auf dem Wurfhügel. Den Gästen gelangen gleich im ersten Inning zwei Hits. Letztlich wurde aber nur ein Run daraus, weil Reds-Catcher Fabian Weil, der ein hervorragendes Spiel ablieferte, ein Steal-Versuch mit einem guten Wurf ans 2. Base zunichte machte. Begünstigt durch den ersten von zahlreichen Defensiv-Fehlern der Gäste konnte Stuttgart aber sofort zurückschlagen und eine 2:1-Führung erzielen. Im weiteren Fortgang wechselte die Führung mehrfach. Im fünften und sechsten Spielabschnitt konnte Regensburg einen 1:3-Rückstand zu einem 4:3-Vorsprung drehen. Drei Runs der Stuttgarter gegen das als sehr stark geltende Legionäre-Pitching brachten das 6:4, konnten aber auch nicht verteidigt werden. Ab dem 7. Inning hieß es 6:6. Ein Ergebnis, das bis ins zweite Zusatz-Inning bestand hatte. Im 11. Inning wurde der erste Reds-Schlagmann Fabian Weil vom Pitch getroffen. Beim nächsten Spielzug verlor Regensburgs Verteidigung dann die Übersicht und Weil konnte bis zum 3. Base vorrücken. Weil die Gäste die nächsten beiden Stuttgarter nicht zum Schlagen kommen lassen wollten, sie also freiwillig auf die Bases rücken ließen, gab es ein gellendes Pfeifkonzert - das allerdings schnell von Jubel abgelöst wurde: Nach einem „wild pitch“, den der Legionäre-Catcher nicht fangen konnte, stürmte Fabian Weil zur Homeplate und erzielte den Siegpunkt. Neben Weil, der zwei Hits hatte und viermal auf Base kam, lieferten auch Marcel Hering (2 Hits, 2 RBI sowie ab dem 8. Inning als Pitcher im Einsatz) sowie Xavi Gonzalez (3 Hits) bemerkenswerte Leistungen ab. Stuttgart profitierte allerdings von fünf Regensburger Defensiv-Fehlern und zwei „wild pitches“. Außerdem wurden die Reds-Schlagleute fünfmal von Pitches getroffen.

Im zweiten Spiel trafen Jimmy Jensen (Stuttgart Reds) und Kevin Vance (Legionäre) als Starting Pitcher aufeinander. Die erneut ausgeglichene Begegnung, die lange Zeit 1:1 stand, dann 4:4, konnten die Reds im 6. Spielabschnitt entscheiden. Daniel Zeller startete mit einem sehenswerten Double und nach einem der erneut fünf Defensivfehler der Gäste, erzielte er den ersten Punkt des Halb-Innings. Ein schlechter Wurf von Regensburgs Catcher ans 2. Base machte den Weg frei für zwei weitere Runs in diesem Inning. Die Legionäre konnten zwar auf 6:7 verkürzen, aber Jimmy Jensen, der das komplette Spiel bestritt, sowie die Reds-Defensive hinter ihm hielten stand. Chris Mortimer, Marcel Hering und Daniel Zeller, der auch an einem sehenswerten Double Play beteiligt war, hatten je zwei der insgesamt neun Stuttgarter Hits.

Gerd Bergmann