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Dem Wasserball-Zweitligisten SV Cannstatt gelingen überzeugende Siege gegen Darmstadt und Frankfurt. Weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz.

Bad CannstattPünktlich zur „hessischen Woche“ im Mombach-Bad nahm der SV Cannstatt wieder gehörig an Fahrt auf. Gegen die zwei Gastmannschaften aus dem benachbarten Bundesland gab sich der nach wie vor Zweitplatzierte der Liga keine Blöße und siegte doppelt: Am Samstag waren die Cannstatter dem WV Darmstadt 70 mit 21:8 (9:1, 4:1, 4:1, 4:5) deutlich überlegen, tags darauf führte eine kaum minder überzeugende Leistung zum 17:9 (6:1, 5:1, 4:3, 2:4)-Erfolg gegen den Ersten Frankfurter SC.

Zwei Wochen lang hatte der SVC nun seit dem Pokalkrimi vom 10. Februar nicht mehr aktiv in den Spielbetrieb eingegriffen – doch die Durststrecke schien Trainer Andras Feher nur zum Besten seiner Mannschaft genutzt zu haben: Unter der Woche standen zahlreiche taktische Verfeinerungen und ein kräftiges Schwimmprogramm auf dem Plan, beides schien sich an den Spieltagen bestens auszuzahlen. Die Cannstatter dominierten ihre beiden Heimpartien überdeutlich und ließen keine Zweifel an der schwäbischen Vormachtstellung zu, die man sich im bisherigen Saisonverlauf wacker erkämpft hatte.

Wie weit zwei Wasserballwelten in der gleichen Spielklasse auseinanderdriften können, zeigte besonders das Aufeinandertreffen mit dem Aufsteiger WV Darmstadt 70. Die Gäste aus Hessens viertgrößter Stadt sind derzeit einsames Schlusslicht mit bislang keinem Zähler auf dem Konto – und auch der SV Cannstatt wusste erste Punktgewinne im Abstiegskampf zu vermeiden. Die Gastgeber ließen geradezu ein Feuerwerk an Toren abbrennen, führten nach vier Minuten bereits eindrucksvoll mit 7:0. Phasenweise erinnerte die Begegnung eher an ein Trainingsspiel, spätestens ab dem zweiten Viertel war das bessere Ende für die Hausherren nur noch Formsache. Darmstadt kam zwar noch zu einigen Chancen und Treffern. Das erste Tor erzielten die Gäste nach fünf Minuten, doch der SVC vermochte es, die Hessen souverän auf Distanz zu halten. Einzig in der Schlussphase schlichen sich auch im Cannstatter Spiel zunehmend Fehler ein. Das letzte Viertel ging sogar knapp mit einem Tor Vorsprung an die Gäste. Der schlussendliche 21:8-Heimsieg war da aber schon längst in trockenen Tüchern.

Ähnlich fulminant wie tags zuvor starteten die Sauerwasserstädter auch ins zweite Hessen-Match des Wochenendes gegen den Ersten Frankfurter SC – und das, obwohl den Zweitliga-Akteuren gerade einmal 17 Stunden Ruhepause vergönnt waren.

Im Pokal hatte die gleiche Paarung noch für Spannung bis ins Fünf-Meter-Werfen geführt. Die Neuauflage des Nervenkrimis hatte indes nichts von der elektrisierenden Atmosphäre, die noch vor zwei Wochen auf den Zuschauerrängen spürbar war. Dafür spielte der Gastgeber zu überlegen auf, führte die Statistik erneut souverän mit 11:2 zum Seitenwechsel an. Ohne größere Komplikationen und Kraftaufwendungen mussten sich am Ende auch die Frankfurter mit 9:17 deutlich geschlagen geben. Entsprechend der deutlichen Signale an die Konkurrenz zog SVC-Urgestein Andras Feher von der Trainerbank aus nur Positives aus dem erneut dicht durchgetakteten Wochenende: „Mit Ausnahme der Unkonzentriertheiten am Ende, als wir jeweils schon hoch geführt haben, konnten wir die Pflichtaufgaben des Wochenendes stark erfüllen. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft.“

Die sieht sich bereits in zwei Tagen an ganz anderer Stelle gefordert: Am Donnerstag nimmt die Herrenmannschaft des SVC, einer alten Tradition folgend, wieder am Kübelesrennen auf dem Cannstatter Marktplatz teil, tauscht also die Badehose gegen den fahrbaren Untersatz und hofft einmal mehr auf einen Kantersieg.

SV Cannstatt: Soma Mihalik (im Tor), Tin Delmo (3 Tore gegen Darmstadt/nicht dabei gegen Frankfurt), Julian Thran (0/1), Lennart Löscher (0/1), Adrian Thran (1/2), Evan Müller (1/1), Daniel Stoll (0/1), Djordje Milojkovic (5/3), Novak Zugic (5/4), Benjamin Lehmann (0/0), Christoph Vorpahl (1/1), Jonathan Nemitz (5/3), Valentin Tuda, Moritz Hartmann (beide nur gegen Frankfurt).