Cannstatts Ekrem Sahin (links) und TBU-Akteur Timm Spahr im Kampf um den Ball. Nach 90 Minuten gewann der TBU das Duell mit 2:1. Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Der TB Untertürkheim gewinnt das Fußball-Bezirksliga-Spiel bei der Spvgg Cannstatt mit 2:1. Beide Untertürkheimer Tor durch Janik Koziol.

Bad CannstattZweifaches Serienende am gestrigen Sonntag: Die Spvgg Cannstatt hat nach zwei Siegen in Serie wieder verloren, der TB Untertürkheim nach zwei Niederlagen in Serie wieder gewonnen. Der 2:1 (2:0)-Sieg des TBU war aber glücklich, ein Remis hätte den gezeigten Leistungen auf dem Rasen entsprochen. Natürlich war TBU-Coach Uwe Braun begeistert von dem Dreier. „Im ersten Abschnitt waren wir besser, hätten bei mehr Konsequenz mit einer 3:0-Führung in die Pause gehen können. Dann wäre das restliche Geschehen weitaus ruhiger verlaufen. Doch in Cannstatt zu gewinnen, das muss man auch erst mal schaffen“, so Braun, der aufgrund der zweiten Hälfte auch von einem „glücklichen Sieg“ sprach. In Hälfte eins waren die Untertürkheim wacher, in den Zweikämpfen präsenter und ließen ihre Kontergefahr häufig aufblitzen. Die Gastgeber hingegen waren oft einen Schritt zu spät und in den Zweikämpfen fehlte es an der richtigen Gegenwehr. „Im ersten Abschnitt hat bei uns die Einstellung nicht gepasst und der TBU hat das sehr gut ausgenutzt“, wusste denn auch Spvgg-Coach Mirko Sapina. Das 1:0 für die Gäste in der 20. Minute bereitete Cannstatts Pascal Geidies unfreiwillig vor. Nach einem Einwurf von der Seite köpfte er unglücklich vor die Füße von Janik Koziol und dessen Volleyschuss aus zehn Metern schlug unhaltbar im Cannstatter Gehäuse ein. Im Gegenzug bugsierte TBU-Abwehrspieler Daniel Höschele einen Abschluss von Rui Carvalho Pinheiro von der Linie – die einzige gute Möglichkeit der Gastgeber in den ersten 45 Minuten. Die Gäste hatten davon mehrere, die auch gut iniziiert wurden, ließen sie jedoch liegen. Beim 2:0 in der 27. Minute spielte jedoch Kommissar Zufall mit. Ein Befreiungsschlag landete bei Koziol, der unverhofft alleine vor Schlussmann Giuseppe Pellegrino stand und mühelos einschoss. Nach der Pause passte sie bei der Spvgg – die Einstellung. „Das Team hat eine Reaktion gezeigt und sich gesteigert“, hat auch Sapina erkannt. Die Reaktion beinhaltete dauerhaftes Anrennen auf das Tor der Gäste. Doch typisch für das Verhalten der Gastgeber vor dem Gehäuse war die Situation in Minute 62. Daniel Fichte stand zehn Meter vor dem Tor frei und bekam das Spielgerät. Anstatt aber sofort den Versuch Richtung Tor zu starten, wartete er zu lange und sein Schuss wurde von einem TBUler abgeblockt. Auch andere vielversprechende Möglichkeiten verpufften, „weil wir im Abschluss einfach zu kompliziert agierten und uns deshalb für unseren guten Auftritt nach der Pause nicht belohnt haben“. Einzig in der 73. Minute. Da steckte Carvalho Pinheiro schön zu Grigoras durch, der frei vor dem Gehäuse zum 1:2 vollendete. Der TBU kam kaum noch zu konstruktiven Entlastungsangriffen. „Man hat gemerkt, dass uns aufgrund der Negativerlebnisse das Selbstvertrauen gefehlt hat, wobei das Team bis zum Schluss ganz stark gekämpft hat.“ Und trotz des Dauerdrucks kaum kritische Situationen überstehen musste. Neben dem Gegentreffer war dies noch in der 94. Minute. Fabian Ipowitz kam drei Meter vor dem Tor frei zum Abschluss, doch TBU-Schlussmann Marcel Janik hielt per Glanztat die drei Punkte fest. Diese hätten aber auch schon in der 88. Minute eingetütet sein können, als Koziol frei an Pellegrino scheiterte. „Durch die Niederlage haben wir es verpasst, in der Tabelle noch näher an Rang zwei heranzurücken“, ärgerte sich Sapina. Der TBU hat die Talfahrt gestoppt und der Vorsprung auf den 13. Platz, der Stand jetzt die Relegation bedeutet, auf sieben Zähler ausgebaut.

Spvgg Cannstatt: Pellegrino; Almalla (47. Kaufmann), Lurz, Ziegler (73. Ala), Sahin, Fichte, Grigoras, Geidies, Schulz, Bauer, Carvalho Pinheiro.

TB Untertürkheim: Janik; Ott, Michael Höschele, Daniel Höschele, Bodendorfer, Wolf, Stegbauer (87. Orlandini), Spahr (72. Oseme Uruwah), Koziol, Munk (68. Baumgärtner), Sholabomi (82. Ilijasevic).