Mladen Zeljkovic (rechts) führt den Ball. Er ist dem ESV Rot-Weiß Stuttgart erhalten geblieben und spielt nun in der Kooperations-Mannschaft ESV RW Stuttgart/SV Fellbach.Archiv Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt - Die Basketballer des ESV Rot-Weiß Stuttgart starten heute, 20 Uhr, mit der Auswärtspartie beim TV Derendingen in die Saison. Diese bringt zwei Neuerungen mit sich. Erstens heißt die Liga nach dem Abstieg nun Oberliga, zweitens kooperiert man bei den Männern mit den SV Fellbach Basketball „Flashers“. Die Zusammenarbeit der „Eisenbahner“ wurde mit der zweiten Fellbacher Mannschaft vereinbart.

Von Torsten Streib

Nach einer völlig verkorksten Saison ist die Red Heat - wie sich die Rot-Weißen Korbjäger auch nennen - zuletzt aus der 2. Regionalliga abgestiegen. Qualitativ habe man zwar gute Spieler gehabt, aber das Ganze sei nie zu einer Mannschaft zusammengewachsen, sagt Abteilungsleiter Enrico Laue. Und habe darüber hinaus „viel Arbeit und auch viel Geld gekostet“, so Laue, der praktisch Saison für Saison ein neues Team zusammensuchen und teilweise Jobs und Wohnungen für die Spieler besorgen musste. So wäre es auch dieses Mal der Fall gewesen, schließlich haben etliche Spieler samt Trainer Christopher Ferguson dem Cannstatter Club den Rücken gekehrt. Da sich kein neuer Trainer und auch keine Spieler gefunden hätten, bei denen das Preis-Leistungs-Niveau gepasst habe, versucht man nun, einen neunen Weg mit jungen Spielern zu gehen. „Die Kooperations-Idee mit der zweiten Fellbacher Mannschaft kam auf, zumal diese den Aufstieg in die Landesliga verpasst hat.“ In Fellbach ist das Bestreben, die Lücke zum ersten Herrenteam in der Regionalliga Südwest zu schließen und den nötigen Unterbau zu schaffen. Das klappt durch die Kooperation nun schneller als erwartet. „Das Modell eines Farmteams hat sich bereits vielerorts bewährt und soll auch hier beide Seiten noch einen Schritt voranbringen.“ Dementsprechend sei es das Ziel, jungen Spielern beider Vereine, die in der Vergangenheit weniger zum Zuge gekommen sind, viel Spielzeit auf einem hohen spielerischen Niveau zu ermöglichen, um sie auf die Anforderungen in der Regionalliga vorzubereiten. Außerdem sollen Jugendspieler auf hohem Niveau erste Erfahrungen im Herrenbereich sammeln können, so Laue.

Die Cannstatter stellen den Startplatz in der Oberliga, Fellbach bringt den bisherigen Trainer der zweiten Mannschaft - James Hayden - in die Kooperation mit ein. So setzt sich die Mannschaft in etwa gleicher Anzahl aus Akteuren von Rot-Weiß und Fellbach zusammen, dazugekommen sind zwei Akteure vom TV Nellingen und der BG Remseck. Bis Mitte dieser Woche stand noch nicht fest, ob der SV Fellbach im Teamnamen Berücksichtigung finden wird. Doch seit Donnerstag ist es amtlich - auch in den Spielplänen: Die Mannschaft tritt unter ESV RW Stuttgart/SV Fellbach an.

Konkrete Ziele hat man sich nicht gesteckt. „Der sofortige Wiederaufstieg in die 2. Regionalliga ist kein Thema. Sondern wir wollen uns dauerhaft in der Oberliga etablieren und die Spieler sollen sich weiterentwickeln.“

Die Zusammenarbeit wurde zunächst für die Saison 2017/18 beschlossen, an eine längerfristige Kooperation ist aber gedacht - „diese könnte dann auch auf den Jugendbereich ausgedehnt werden“.

Rot-Weiß/Fellbach

Abgänge: Cyril Da Silva (MTV Stuttgart), Colin Anwender (REWE Aupperle Fellbach), Alexander Feldberg, Martin Crnjak, Marcus Russell (alle unbekannt), Adri Zaragoza (zurück nach Spanien), Emanuel Andoe (TuS Stuttgart, jetzt PKF Titans Stuttgart).

Kader: Dennis Degraft Amankwah (TV Nellingen), Simion Habtemichael (BG Remseck), Bo Arnold, Ben Milano, Patrick Oscar, Nico Reiling, Patrick Sarcevic, Andreas Tsiminios (alle SV Fellbach), Yousef Asafi, Japhet Mahari, Boris Motsa, David Mvuyekure, Enes Simsek, Salih Tresnjo, Mladen Zeljkovic (alle Rot-Weiß Stuttgart).

Trainer: James Hayden (bisher SV Fellbach II) für Christopher Ferguson (Fellbach Jugend).

Saisonziel: In Liga etablieren.

Meisterschaftstipp: keinen.