Bad Cannstatt - Alles lief nach Plan: Die Bundesliga-Baseballer der Stuttgart Reds gewannen beide Spiele im heimischen DB-Ballpark auf dem Schnarrenberg gegen den Tabellenletzten Bad Homburg Hornets und bleiben weiter im Rennen um den angestrebten Playoff-Platz. Spiel 1 ging mit 14:0 an das Team des TV Cannstatt, Spiel 2 endete 12:2.
Jahr für Jahr entwickelt sich Baseball oben auf dem Schnarrenberg weiter. Vor allem die Jugend sorgt durch zahlreiche nationale Titel in der deutschen Baseball-Landschaft für große Aufmerksamkeit. Um das Niveau zu halten, beziehungsweise zu erhöhen, wurde vor kurzem eine Baseball-Academie gegründet, „bei der die Spieler speziell und noch intensiver gefördert werden“, sagt Reds-Vorstandsmitglied Patrick van Bergen. Bislang nehmen daran zwölf Nachwuchscracks - darunter fünf Nationalspieler - teil, das „Angebot richtet sich derzeit an U-13- bis U-18-Spieler“, so van Bergen weiter.
Und gute Jugendarbeit zahlt sich bekanntlich aus und auch die aktiven Mannschaften profitieren davon. Bei dem einen Verein später, bei den Reds wohl eher früher.
Spiele vorzeitig beendet
Denn vom aktuellen Kader des Männer-Bundesliga-Teams sind „in etwa die Hälfte Eigengewächse“, so van Bergen. So manche davon - zum Beispiel Fabian Weil und Jonas van Bergen - dürfen noch in der Jugend spielen. Beide sind U-18-Nationalspieler und bereits eifrige Punktesammler in der Bundesliga-Mannschaft von Reds-Trainer Gavin Ng.
Das Ziel der Reds ist die erneute Playoff-Teilnahme. Dafür muss man unter die ersten Vier der Bundesliga-Süd kommen. Kein leichtes Unterfangen, schließlich ist die Leistungsdichte in dieser Spielzeit so homogen wie selten zuvor. Die Heidenheim Heideköpfe ziehen bislang unbeirrt an der Spitze ihre Kreise, sind noch ohne Niederlage. Doch von Rang zwei bis sechs kann jeder jeden schlagen. Vor dem Doppelspieltag gegen Schlusslicht Bad Homburg lagen die Reds auf Rang 6. Um weiter im Rennen um die Playoff-Plätze mitmischen zu können, zählten also nur zwei Siege.
Dementsprechend gingen die Stuttgarter auch hoch konzentriert in Spiel 1. Und die Anzeigetafel wurde schnell „gefüllt“, nach dem ersten Spieldurchgang (Inning) lagen die Hausherren mit 7:0 in Front. Xavier Gonzalez schlug dabei den ersten seiner drei Homeruns an diesem Tag. Jannik Denz und Drake Zarate brachten kurz darauf je zwei weitere Runs (Punkte) nach Hause.
In der Folge füllten sich die Ränge und die TVCler ließen nicht nach und kannten mit dem Schlusslicht kein Erbarmen und schraubten das Resultat in die Höhe. Jonas van Bergen, Ramon Uhl und Jannik Denz hatten je zwei der insgesamt 13 Hits der Heimmannschaft. Dann griff die so genannte Mercy Rule (Gnadenregel) - wegen Überlegenheit, zehn oder mehr Runs Abstand, wurde das Spiel vorzeitig nach dem siebten Inning beendet. Beeindruckend war die Vorstellung von Reds-Pitcher Marcel Hering, der gerade einmal 71 Pitches für das komplette Spiel brauchte, zwei Strikeouts warf, nur zwei Hits und keinen einzigen Run zuließ - Endstand somit 14:0 für die Stuttgart Reds.
Auf fünften Rang geklettert
Auch in der zweiten Begegnung verdarben die Hausherren den Gästen aus Bad Homburg früh die Laune. Der Grundstein zum Sieg wurde erneut im ersten Inning mit drei Runs gelegt: Sehenswert war das Double von Daniel Zeller über die Outfieldverteidigung der Hornets hinweg. Stuttgarts Startwerfer Jimmy Jensen hatte das Spiel jederzeit im Griff und auch diese Partie wurde nach acht Innings vorzeitig beendet. Herausragend waren die beiden weiteren Homeruns von Xavier Gonzalez. Auch Drake Zarate beförderte den Ball über den Zaun des DB-Ballparks. Fast alle Reds-Spieler waren am Hit-Festival des zweiten Spiels beteiligt: Drei der 15 Hits gingen auf das Konto von Shortstop Gonzalez, der auch mit sehenswerten Defensivaktionen glänzte. Je zwei Hits hatten Drake Zarate, Jonas van Bergen, Ramon Uhl, Chris Mortimer und Fabian Weil. Die Partie endete somit 12:2 für die Baseballer des TV Cannstatt.
Damit haben die Stuttgart Reds die Pflichtaufgabe Bad Homburg nicht nur eindrucksvoll gemeistert, sondern sich auch auf Tabellenplatz fünf vorgearbeitet - die Chancen auf die Playoff-Plätze stehen also weiterhin gut.