Gemeinsam versuchen die Obertürkheimer Tim Fröschle (links) und Pascal Kaiser, den Cannstatter Filip Anic zu stoppen. Foto: Rudel - Rudel

Der Fußball-Bezirksligist Spvgg Cannstatt besiegt in einer abwechslungsreichen Begegnung den VfB Obertürkheim mit 1:0.

Bad CannstattEs dauerte lange, aber dann ging es ganz schnell: Das Tor des Tages im gestrigen Bezirksliga-Spiel zwischen Gastgeber Spvgg Cannstatt und dem VfB Obertürkheim fiel in der 86. Minute. Die Obertürkheimer vertändelten am gegnerischen Strafraum den Ball, die Lücke im Mittelfeld war dadurch groß. Mit einem Pass überbrückten die Cannstatter schnell den üppigen, personalfreien Raum. Kevin Gullmann nahm ab der Mittellinie richtig Geschwindigkeit auf, bekam das Spielgerät und passte von links außen herrlich in die Mitte auf Rui Carvalho Pinheiro. Der Stürmer ließ dem starken Obertürkheimer Rückhalt Carlo Babo keine Chance und schob problemlos zum Siegtreffer ein.

„Ich glaube, in Summe hatten wir etwas mehr Großchancen, deshalb geht der Sieg in Ordnung“, wusste Cannstatts Trainer Stefan Schuon und fügte hinzu: „Beide Mannschaften haben ein tolles Spiel abgeliefert.“ Die Meinung von einem guten Spiel teilten auch Obertürkheims Spielertrainer Stefan Schullehner und sein spielender Assistent Patrick Weigl nach der Partie enttäuscht am Boden sitzend: „Beide Mannschaften haben sich gut bekämpft und Fußball gespielt“, so Weigl. Der Sache vom verdienten Sieg konnte Schullehner nicht ganz zustimmen. Vielmehr trauerte er einer Großchance unmittelbar vor der Cannstatter Führung nach. Nach einem Ballverlust hatten die Obertürkheimer Überzahl. Der eingewechselte Marc Rottmeir steuerte von links alleine auf Cannstatts starken Schlussmann Guiseppe Pellegriono zu, während sich ein Spvgg-Abwehrspieler auf die zwei anderen Obertürkheimer in der Mitte konzentrierte. Rottmeier hätte selbst abschließen sollen. Jedoch versuchte er einen Pass in die Mitte, der abgefangen wurde. „Da müssen wir in Führung gehen“, ärgerte sich Schullehner nach der Begegnung.

Ein Duell auf Augenhöhe wurde vor der Partie erwartet und das wurde es auch. Beide Mannschaften gingen mit dem Vorsatz in die Partie, nicht nur kämpfen zu wollen, sondern auch zu versuchen, spielerische Akzente zu setzen. Dies gelang auf beiden Seiten recht gut. Wenn auch in Hälfte eins nur meist bis zum gegnerischen Strafraum, weil beide Defensivreihen kompakt und diszipliniert standen sowie gut gegen den Ball gearbeitet wurde. Bereits nach drei Minuten scheiterte Pascal Geidies frei am glänzend reagierenden VfB-Schluss Carlo Babo. In der 18. Minute überlistete Obertürkheims Spielertrainer Schullehner per Chip-Ball die Cannstatter Abwehr. Tim Fröschle hatte freie Bahn zum Tor, schloss aber viel zu früh und zudem auch noch schlecht ab.

Nach der Pause häuften sich die Chancen auf beiden Seiten, wobei kein Team vorerst seine Ordnung aufgab. In Minute 47 verhinderte Pellegrino per tollem Reflex im Anschluss an einen Weigl-Kopfball die Gästeführung. Auf der anderen Seite war Babo (65.) nach einer Ecke mit anschließendem Kopfball von Michael Ziegler bereits geschlagen. Doch Tim Wagner auf der Linie stehend wehrte gerade noch ab. In den letzten 20 Minuten standen die Teams nicht mehr so kompakt, die Freiräume wurden größer. So richtig nach dem Geschmack der Cannstatter, die nun ihre Konterstärke ausspielen konnten. Gullmann scheiterte in der 84. Minute frei vor Babo, auf der Gegenseite traf Rottmeier im Gegenzug – wie erwähnt – die falsche Entscheidung. Letztlich jubelten die Cannstatter.

„Wie auch gegen den TSV Münster am vergangenen Donnerstag haben wir es erneut geschafft, gut gegen den Ball zu arbeiten und es kapiert, über die gesamte Spielzeit die Ordnung beizubehalten“, so ein zufriedener Stefan Schuon.

Spvgg Cannstatt: Pellegrino; Grigoras, Ziegler, Kreidl, Lurz (44. Gullmann), Geidies, Pereira Matos, Almalla (84. Baur), Kaufmann (76. Fichte), Anic, Carvalho Pinheiro (84. Domilic).

VfB Obertürkheim: Babo, Hafner, Schullehner, Kaiser (81. Rottmeier), Schmid, Pozorksi (82. Erol), Fröschle (65. Papadopoulos), Wagner, Teuber, Kind, Weigl (76. Fenchel).