Die Stuttgart Silver Arrows (in Schwarz) mussten die Bad Mergentheim Wolfpacks ziehen lassen und verloren mit 3:6. Foto: Stuttgart Silver Arrows Quelle: Unbekannt

Bad Mergentheim - Mit einer peinlichen Leistung unterlagen die Stuttgart Silver Arrows dem Aufsteiger aus Bad Mergentheim, dem Wolfpack, mit 3:6 und verabschieden sich damit wohl aus dem Meisterschaftsrennen. Vor allem offensiv lief nichts zusammen.

Das Laufspiel kam nicht ins Rollen und Michael Dierberger, der Quarterback der Silver Arrows, hatte einen rabenschwarzen Tag, so dass der Angriff selbst beste Feldpositionen nicht verwerten konnte. Die Defense hielt lange dagegen, kassierte aber auch einen unnötigen Touchdown, der am Ende das Spiel entschied. „Wir haben es versemmelt.“ Headcoach Jürgen Doh ärgert sich, auch wenn er es äußerlich nicht zeigte. „Offensiv war es nahe an der Arbeitsverweigerung und defensiv können wir es besser.“

Mit der unerwarteten Niederlage im Deutschordenstadion verabschieden sich die Silberpfeile aus dem Meisterschaftsrennen, denn es ist eher unwahrscheinlich, dass sich sowohl Tübingen als auch und vor allem Biberach solch einen Schnitzer leisten.

„Über das Spiel brauchen wir eigentlich nicht reden“, sagt auch Nick Daubitzer, der Defensiv-Coordinator. „Ich weiß nicht, wo das Problem in der Defense war. Wir haben dem Wolfpack beim Lauf zu oft zu viele Yards gegönnt und in der entscheidenden Situation bei einem Pass gepennt.“ Daubitzer schüttelte den Kopf und schaute etwas ratlos in die Runde. „Aber das Spiel haben wir offensiv verloren“, springt ihm Doh zur Seite. „Gefühlt hat Bad Mergentheim dreimal so viele Yards gemacht wie wir, eher sogar viermal.“

Die Defensive hatte auch für die ersten Highlights im Spiel gesorgt. Luis Turian hatte einen Pass der Gäste abgefangen und ließ später noch eine zweite Interception folgen. Es hätte noch eine Dritte für die Defense werden können, wenn sich nicht Tobias Böhm und Bastian Feigl in die Quere gekommen wären. Aus dem ersten Turnover konnten die Silberpfeile immerhin ein paar Punkte holen, denn am Ende verwandelte Stefan Muffler das Fieldgoal aus 47 Yards souverän. Eine 3:0-Führung, die Sicherheit verschaffen sollte, aber das Gegenteil war der Fall. Es war weniger verwunderlich, dass sich auch Dierberger einen Fehlwurf leistete. Das passiert ihm öfters, aber so unnötig wie in diesem Spiel war der Fehlwurf schon lange nicht mehr. Durch den Return kam das Wolfpack bis auf 21 Yards an die Endzone heran. Genau jetzt war auch der Zeitpunkt, an dem die Defense einmal unaufmerksam war und das Wolfsrudel den Touchdown zum 6:3 erzielte. „Wenn wir dem Gegner solche Geschenke machen und selbst die Geschenke der Gegner nicht konsequent nutzen, dann stehen wir eben am Ende mit leeren Händen da“, fasste Doh den Rest des Spieles zusammen. Insgesamt leisteten sich die Arrows zwei Turnover, aber auch das Wolfpack gab einen Fumble ab. Dazu kam noch der Augenblick, als Böhm den Punter tief in der Hälfte der Bad Mergentheimer zu Boden brachte, bevor dieser den Ball wegkicken konnte. Ein Sack also. Und die Chance, das Spiel zu drehen, oder zumindest mit einem Fieldgoal auszugleichen. „Da hätte ich besser callen müssen“, nahm Doh die Schuld auf sich. So blieben die Arrows ohne weitere Punkte und mussten mit ansehen, wie das Wolfsrudel immer mehr Zeit von der Uhr spielte und siegte. „Unsere Offense hätte noch bis zum Abend spielen können und hätte keine Punkte gemacht“, lautete denn auch Daubitzers vernichtendes Urteil.Klaus Krauthan