Tim Hornuf Foto: Niklas Heck (z) - Niklas Heck (z)

Die Cannstatter Zweitliga-Wasserballer besiegen Ludwigshafen mit 25:7 und verteidigen die Tabellenführung – Rote Karte für Trainer Feher und Novak Zugic.

Bad CannstattEine harte Gangart, Spielausschlüsse und aufgebrachte Reaktionen an der Trainerbank sowie von den Rängen – lange schon war es beim Schwimmverein Cannstatt nicht mehr so hitzig zugegangen wie am vergangenen Samstagabend beim Spiel gegen den WSV Vorwärts Ludwigshafen: Nicht nur SVC-Trainer Andras Feher sah die Rote Karte, auch zwei Spieler – pro Mannschaft einer – wurden früher zum Duschen geschickt. Im wortwörtlichen Kampf der Spitzenreiter behielt der SV Cannstatt trotzdem die Oberhand und gewann mit 25:7 (8:1,7:2,5:2,5:2).

Mitte des dritten Viertels wurde es im Spitzenspiel der zweiten Liga plötzlich hektisch im Cannstatter Mombach-Bad: Auf eine einfache Hinausstellung gegen den Ludwigshafener Centerverteidiger folgten turbulente Szenen vor dem Tor und ein Ausschluss ohne Ersatz gegen den Cannstatter Novak Zugic. Die Bestrafung gilt als härteste Sanktion im Regelwerk, zieht sie doch eine vierminütige Unterzahl für die betroffene Mannschaft sowie eine Sperre von mindestens einem Spiel für den Übeltäter nach sich.

„Absolut lächerlich“ sei die Entscheidung gewesen, gab sich Trainer Andras Feher entrüstet. Das Schiedsrichterduo will gesehen haben, wie Novak Zugic mit einem Kopfstoß auf das Foul des Ludwigshafeners reagiert hatte – Zugic selbst stritt die Tat nach dem Abpfiff allerdings ab.

Die aufgewühlte Lage beruhigte sich nach Fortsetzung des Spiels kaum: Wenige Minuten später musste der Schiedsrichter erneut zur Roten Karte greifen – diesmal streckte er sie dem protestierenden Andras Feher entgegen. „Ich verstehe die Entscheidung des Schiedsrichters nicht. Nach einem Tor bin ich ganz ruhig auf ihn zugegangen und habe ihn darum gebeten, dass er eine Schlägerei im Wasser bitte verhindern soll. Die Ludwigshafener haben überhart gespielt, und das empfand ich als gefährlich“, sagte Feher. Der Unparteiische sah die Situation anders und verwies den Coach aus der Halle.

Fernab dieser Zwistigkeiten präsentierte sich der gastgebende SV Cannstatt einmal mehr von seiner besten Seite: Die Zweitliga-Wasserballer konnten problemlos an die Auftritte im Vorjahr anknüpfen. Selbst während der vierminütigen Unterzahl überzeugte das Cannstatter Abwehrbollwerk und legte mit seiner Stärke den Grundstein für ein Offensivfeuerwerk. Entsprechend hoch fiel das Ergebnis aus: Trotz der aggressiven Spielweise der Pfälzer, die bereits im zweiten Viertel zu einem Ausschluss ohne Ersatz gegen einen Gastspieler geführt hatte, gewannen die Cannstatter mit 25:7. Die Männer von der Mombachquelle bleiben damit weiter ungeschlagener Tabellenführer.

SV Cannstatt: Nicolas Huentz (im Tor), Pascal Sachs (1 Tor), Filip Zugic (1), Julian Thran (1), Lennart Löscher (1), Tim Hornuf (3), Patrick Lars Färber (1), Daniel Stoll, Djordje Milojkovic (9), Mike Troll (3), Alexander Wottschel (1), Novak Zugic (3), Bojan Marin (1).