Pascal Sachs holt zum Wurf aus – mit dem SV Cannstatt ist er erfolgreich in die Saison gestartet. Foto: Niklas Heck - Niklas Heck

Die Zweitliga-Wasserballer des SV Cannstatt gewinnen nach enormen Startschwierigkeiten ihr Heimspiel gegen den VfB Friedberg mit 11:7.

Bad CannstattDass die neue Spielzeit in einer so noch nie dagewesenen Besetzung nicht ohne Probleme verlaufen würde, war dem SV Cannstatt bereits vor dem Saisonauftakt am vergangenen Samstagabend bestens bekannt. Und die komplizierten Erwartungen bewahrheiteten sich schnell: Vor den Augen einer Rekordzahl an Zuschauern musste der Traditionsverein im Spiel gegen den VfB Friedberg lange um die Vormachtstellung im heimischen Mombach-Bad kämpfen. Am Ende besiegte man die hessischen Gäste nach einer langen Zitterpartie schlussendlich doch noch mit 11:7 (1:3, 3:2, 3:1, 4:1).

Besonders in der ersten Hälfte wiesen die Zeichen aber noch auf einen ganz anderen Ausgang hin: Friedberg war um einiges besser in die Partie gestartet als der SVC, konnte bereits nach zwei Minuten durch einen sicher verwandelten Strafwurf in Führung gehen und schien auch im weiteren Spielverlauf wacher als die nur langsam im Geschehen ankommenden Gastgeber. Der erste Saisontreffer auf Cannstatter Seite ging auf das Konto von Rückkehrer Filip Zugic, der sich mit seinem Triumph allerdings bis kurz vor der ersten Pause Zeit ließ und vorerst auch nur auf 1:3 verkürzte. Im zweiten Durchgang fehlte es den Hausherren, bei denen sieben Neuzugänge im dreizehnköpfigen Aufgebot standen, weiterhin an Durchschlagskraft.

Deutliche Steigerung

Die wenigen SVC-Angriffe, die sich zu zwingenden Torchancen entwickelten, fielen allzu oft dem ungenauen Passspiel oder einer beinahe chronischen Ungenauigkeit im Abschluss zum Opfer. Auch die 100-prozentigen Chancen zweier Strafwürfe vermochten nicht zu helfen: In beiden Fällen setzten die Schützen den Ball zum Entsetzen der Zuschauer ans Aluminium statt ins gegnerische Netz. Doch die Zeit für den unbeeindruckt weiterkämpfenden Gastgeber sollte noch kommen: Bereits kurz vor dem Seitenwechsel war ein erster Umbruch im Spiel zu erkennen, als sich der SV Cannstatt langsam wieder an den VfB Friedberg herantastete. Im dritten Spielabschnitt gelang der so lange herbeigesehnte Durchbruch dann vollends: Immer seltener tauchte der VfB Friedberg vor dem Gehäuse der Cannstatter auf, die mit Nicolas Huentz zudem einen bestens aufgelegten Torhüter zwischen den Pfosten wussten. Der Ex-Bietigheimer feierte, wie auch die anderen sechs neuen Gesichter im Kader, einen souveränen Einstand im Cannstatter Quellwasser und hielt insbesondere in der Schlussphase immer wieder den Auftaktsieg fest.

Während bei den hessischen Gästen die Verzweiflung immer größer wurde, schienen beim SV Cannstatt nun alle Kräfte entfesselt: Kurz vor Ende des dritten Viertels veredelte Toptorschütze Pascal Sachs mit seinem Treffer zum 7:6 die Cannstatter Bemühungen zur ersten knappen Führung, die der Traditionsverein fortan nicht mehr aus der Hand geben sollte. Die Schlussphase war von einem Cannstatter Torreigen geprägt: Mit vier Treffern in nur acht Minuten zementierten die Sauerwasserstädter ihre Vormachtstellung und verwiesen den VfB Friedberg mit einem Endstand von 11:7 schlussendlich sogar deutlich auf die Plätze.

Für Trainer Andras Feher war der „Nachholbedarf in der Effektivität“ von größerer Bedeutung als das zufriedenstellende Endergebnis an sich. „Positiv waren unsere gute Verteidigung und das, was wir nach der taktischen Umstellung in der zweiten Hälfte gezeigt haben. Trotzdem hätten wir höher gewinnen und besser spielen müssen: „Wir haben mindestens fünf weitere Chancen gehabt, die für mich eigentlich als 100-prozentig gelten“, so die selbstkritische Stimme vom Beckenrand weiter.

Am kommenden Sonntag, 13 Uhr, gastiert mit der SG Stadtwerke München niemand anderes als der letztjährige Zweitplatzierte des süddeutschen Unterhauses im Mombach-Bad.

SV Cannstatt: Nicolas Huentz (im Tor), Thomas Hartmann, Filip Zugic (1 Tor), Julian Thran, Lennart Löscher (1), Pascal Sachs (4), Lars Patrick Färber (2), Daniel Stoll, Djordje Milojkovic, Mike Troll (2), Alexander Wottschel (1), Novak Zugic, Bojan Marin.