Die Stuttgart Silver Arrows liefen zuletzt oftmals nur hinterher. Foto: Arrows Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt - Zum ersten Mal seit Einführung des American Days bei den Footballern der Stuttgart Silver Arrows setzte es eine Niederlage. Der Tabellenführer, die Biberach Beavers, erwiesen sich vor allem in der zweiten Hälfte als zu stark, nachdem die Silberpfeile die erste Hälfte ausgeglichen gestalten konnten. Trotz der Niederlage bleiben die Arrows auf dem dritten Tabellenplatz, während Biberach dem Ziel Aufstieg beim 28:13-Erfolg über die Arrows einen großen Schritt näher gekommen ist.

Den American Day rund machten unter den über 500 Zuschauern an die 70 Biker, die mit ihren Harleys Einzug ins Stadion erhielten und mit ihrem satten Sound für noch mehr American Feeling sorgten.

Wenn man den Tabellenführer zu Gast hat, muss man auch etwas wagen, daher hatte Headcoach Jürgen Doh einen Onsidekick angeordnet, um die Gäste aus Biberach zu überraschen. Doch der Kick von Stefan Muffler geriet etwas zu lange, so dass sich ein Spieler der Beavers auf den Ball werfen konnte. Doch Biberach konnte aus der guten Feldposition kein Kapital schlagen und musste den Ball am Ende im erfolglosen vierten Versuch abgeben. Die Arrows machten es aber nicht viel besser und mussten bereits nach drei Versuchen punten, wobei der Punt an der 5-Yard-Linie der Beavers endete. Von dort konnte sich Biberach nicht befreien und musste dieses mal punten und brachte die Arrows damit in guter Feldposition in Ballbesitz. Bis zur 20 Yard Linie arbeiteten sich die Arrows dann vor, nahmen dann aber für ein Fieldgoal Aufstellung, nachdem der Anlauf gestoppt wurde. Jedoch erwischte Stefan Muffler keinen guten Tag und setzte den Kick aus 42 Yards neben die Stangen. Für Biberach war das wohl ein Weckruf, denn diese marschierten nun unbeeindruckt von der Stuttgarter Verteidigung übers Feld und markierten mit einem 20-Yard-Pass-Touchdown die 7:0-Führung im ersten Viertel. Die Silberpfeile kamen ihrerseits aber auch gut voran und nun erhielt Muffler sogar nach einem Foul der Beavers einen zweiten Versuch, nachdem er das Fieldgoal aus 41 Yard versemmelt hatte. Aber auch der Kick aus 36 Yards fand den Weg durch die Torstangen nicht und es blieb beim 0:7 aus Sicht der Arrows. Im zweiten Viertel tauschten beide Teams Punts aus, ehe Biberach den ersten Fehler machte und der Returner den Stuttgarter Punt nicht fangen konnte. Den freien Ball sicherte Adthe Bulliqi für die Gastgeber. Mit dieser Wendung nutzten die Arrows die gute Feldposition. Zwar musste erst Manuel Lehniger im 4. Versuch 10 Yards überbrücken und dann wurde danach Michael Dierberger für 10 Yards Raumverlust gesackt, doch Dierberger selbst überwand diese Situation, in dem er im nächsten Versuch den Gegner austanzte und sich in die Endzone der Biber tankte. Muffler verwandelte den Zusatzkick zum 7:7-Halbzeitstand.

Vor allem die Biberacher hatten mit dem Widerstand der Arrows nicht gerechnet. Nur sieben Punkte, für ein Team, dass im Schnitt über 40 Punkte erzielt. Und dann erhielten die Arrows auch noch den Ball zur zweiten Halbzeit, zudem auch noch in guter Feldposition, nämlich nach dem Return fast an der Mittellinie. Zum Glück für die Beavers traf Dierberger dann eine folgenschwere Fehlentscheidung. Eine Sekunde zu früh entschied sich der Quarterback der Arrows, einen Mitspieler anzuwerfen, so dass der Linebacker der Gäste den Ball aus der Luft pflücken konnte und somit seine Farben zurück ins Spiel brachte. „Mit etwas mehr Geduld wäre der Spieler aus der Zone rausgewesen und hätte ein paar Yards Luft gehabt, bis der Safety zur Hilfe hätte kommen können“, erklärte Doh den ärgerlichen Sachverhalt. Ärgerlich, weil Biberach diesen Fehler ausnutzte und durch einen weiteren Pass-Touchdown und Zusatzkick das 14:7 erzielte. Wenig später legten die Gäste nach und erhöhten auf 21:7. Doch die Arrows kämpften sich noch einmal zurück ins Spiel. Mit Fängen von Florian Laufer und Läufen über Daniel Eberhard pflügten sie durch die gegnerische Defense, bis aus 5 Yards Dierberger erneut selbst die Beine in die Hand nahm und in die Endzone tauchte. Der Kick von Muffler segelte nun aber erneut am Kasten vorbei und es hieß nur 13:21. Nach zwei Ballbesitzwechseln durch ausgespielte vierte Versuche war es dann aber wieder an Biberach mit einem Pass-Touchdown auf 28:13 davonzuziehen.

Klaus Krauthan